Arbeitende Kinder in Peru

Arbeitende Kinder fordern ihre Rechte ein

In Peru arbeitet jedes vierte Kind unter 14 Jahren, um sein Leben und die Schule zu finanzieren – oft unter unwürdigen Verhältnissen. Anstatt die Augen vor dieser Realität zu verschliessen, unterstützt die peruanische Organisation IFEJANT arbeitende Kinder dabei, sich zu organisieren und ihre Rechte einzufordern. Die Förderung der Schulbildung und der Erhalt und die Wiederherstellung der Würde arbeitender Kinder stehen für IFEJANT im Zentrum. Rund 120 Kinder werden jährlich in Lima, Sullana und Piura durch IFEJANT unterstützt. José, Natalia und Christhian sind drei davon.
Wir haben sie zusammen mit dem Fotografen Christian Jaeggi in ihrem Alltag in Lima begleitet. Photos Christian Jaeggi

Fotoreportage aus dem Projekt in Peru

ARBEITENDE KINDER IN PERU
José verkauft jeden Tag nach der Schule Eis auf dem Markt. Ohne dieses Zusatzeinkommen könnte seine Familie nicht über die Runden kommen und sein Schulbesuch wäre gefährdet

José ist nicht der Einzige. Etwa ein Drittel der Kinder in Peru arbeitet, um zu überleben. Anstatt die Augen vor dieser Realität zu verschliessen, setzt sich IFEJANT für würdevolle Arbeitsbedingungen dieser Kinder ein.

Im Falle von José wurden zusammen mit den Eltern klare Arbeitszeiten, eine klare Aufgabenteilung und Zeiträume für die Freizeit festgelegt. José arbeitet nicht mehr spät abends.

DAS PROGRAMM VON IFEJANT
Natalia und Christhian nehmen zweimal in der Woche nach der Schule am Programm von IFEJANT teil. In der Backstube eignen sie sich praxisbezogen Schulstoff an und lernen mehr über ihre Rechte. Sie sollen sich gegen Ausbeutung zu wehren wissen und ihrer Arbeit in Würde nachgehen können.

In den Kursen von IFEJANT erfahren die Kinder und Jugendlichen mehr über ihre Rechte. Die Kinder sollen sich gegen Ausbeutung zu wehren wissen und einer Arbeit in Würde nachgehen können.

Die Muffins sind bereit für den Verkauf am Schulkiosk und in der Gemeinde. Die Erträge werden den Kindern und deren Familien einmal jährlich ausbezahlt. Dies ist für viele Familien eine wichtige zusätzliche Einnahme, mit der sie die Kosten für die Schulhefte, den Transport und die obligatorische Schuluniform decken können.

CHRISTHIAN LEBT UNTER PREKÄREN VERHÄLTNISSEN
Christhians Schulweg. In Villa Maria del Triunfo (Lima) gibt es keine Wasserleitungen, die meisten Dächer sind aus Asbest, die Wege schlecht und der Elektrizitätsanschluss fehlt in vielen Haushalten.

Christhian holt täglich Wasser für seine Familie. In Villa Maria del Triunfo gibt es keine Wasserleitungen, die meisten Dächer sind aus Asbest, die Wege sind dürftig und der Elektrizitätsanschluss fehlt in vielen Haushalten.

Der Vater von Christhian ist Taxifahrer. Christhian ist oft alleine zu Hause.

REGELMÄSSIGER SCHULBESUCH ALS BEDINGUNG DER PROGRAMMTEILNAHME
Die zwölfjährige Natalia geht in die sechste Klasse. Der regelmässige Schulbesuch ist Bedingung, um an den Kursen von IFEJANT teilzunehmen, und Voraussetzung für eine bessere Zukunft.

Natalia nimmt täglich einen einstündigen Fussmarsch auf sich, um den Schulunterricht und die Kurse von IFEJANT zu besuchen. Besonders am Abend ist ihr dieser unbeleuchtete Weg unheimlich.

Natalias Zuhause. Das besetzte Grundstück liegt weit abgelegen von Villa Maria del Triunfo. Licht und Elektrizität gibt es hier nicht.

STÄRKUNG DER SELBSTBESTIMMUNG UND DER RECHTE DER KINDER
José weiss sich in der Welt der Erwachsenen durchzusetzen. Ein Ziel des IFEJANT-Projektes ist mehr Mitsprache und Selbstbestimmung der Kinder.

Neben der Schule und der Arbeit muss für die Kinder ebenso Zeit für Freizeit verbleiben. Zusammen mit IFEJANT, den Kindern und den Familien werden solche Zeiträume ausgehandelt.