Pioniergeist im Biolandbau

Unsere lokale Partnerorganisation KODO (Kuthandiza Osayenda Disability Outreach) unterstützt in Salima, Malawi, Bauern und Bäuerinnen mit einer Gehbehinderung in den Bereichen Mobilität, Einkommensgenerierung und Nahrungssicherheit. KODO bietet Kurse in Schneiderei und Korbstuhlherstellung an. Parallel dazu werden alle TeilnehmerInnen in Biolandbau und Permakultur geschult und bei der praktischen Umsetzung begleitet.

Pioniergeist Fotoreportage

Pioniergeist im Biolandbau

Unsere lokale Partnerorganisation KODO (Kuthandiza Osayenda Disability Outreach) unterstützt in Salima, Malawi, Bauern und Bäuerinnen mit einer Gehbehinderung in den Bereichen Mobilität, Einkommensgenerierung und Nahrungssicherheit. KODO bietet Kurse in Schneiderei und Korbstuhlherstellung an. Parallel dazu werden alle Teilnehmer und Teilnehmerinnen in Biolandbau und Permakultur geschult und bei der praktischen Umsetzung begleitet. Dank den Techniken des Biolandbaus können sie sich und ihre Familien gesund ernähren ohne viel Geld für Saatgut und chemische Düngemittel ausgeben zu müssen. Das neue Wissen geben sie an andere weiter, was ihre soziale Stellung in der Gemeinschaft stärkt.
Photos: André Affentranger/EcoSolidar

Fotoreportage aus dem Projekt in Malawi

KODO_Gebäude

Bei KODO gibt es ein Schulungsgebäude für die Kurse in Schneiderei und Korbstuhlherstellung, einen Permakulturgarten und daneben ein von EcoSolidar finanziertes Hostel mit Zimmern für die Kursteilnehmenden. 

KODO Training Kompost

Alle Kursteilnehmenden werden während ihrer Ausbildung bei KODO in Biolandbau geschult. Hier findet ein Training zur Kompostherstellung statt. 

KODO Zimmer und Betten

Die Zimmer sind auf die Bedürfnisse der gehbehinderten Kursteilnehmenden zugeschnitten, die Betten sind extra tief gebaut. 

KODO Tereza und Kollegin

Tereza Bute (rechts) machte bei KODO eine Ausbildung in Schneiderei und in biologischer Landwirtschaft. Heute ist sie Leadfarmerin. In dieser Funktion gibt sie ihr Wissen an 30 Bauern und Bäuerinnen aus ihrem Dorf weiter.

KODO Tereza Kompost

Hier zeigt Tereza einer Gruppe, wie sie mit vorhandenen natürlichen Materialien einen einfachen organischen Kompost herstellen können, sodass sie keine chemischen Düngemittel kaufen müssen. 

Im Dorf züchtet Tereza Hasen, welche die Bauernfamilien untereinander verteilen. Hasen liefern Dung für den Kompost. Tereza eignet sich kontinuierlich neues Wissen an und gibt es an die anderen weiter. Im Mai 2021 konnte sie mit KODO eine externe Weiterbildung im Paradies Institute Malawi besuchen.

Tereza und ihr Mann sind ein eingespieltes Team. Während ihrer 6-monatigen Abwesenheit hat sich ihr Mann um Haushalt und Kinder gekümmert. Beide sahen die Ausbildung als eine Investition in die Zukunft, die sich heute auszahlt.

Bild Tereza

Das Gelernte kann Tereza erfolgreich zu Hause anwenden. Sie lernte, wie man organischen Kompost herstellt, welche Pflanzen zur Schädlingsbekämpfung dienen und wie man mit Bewässerungstechniken und Bodenbedeckung für genug Feuchtigkeit sorgt.

Tereza mit Mann und Sohn Ernte

Tereza und ihr Mann ernten auf ihrem Feld frische Erdnüsse. Sie sind mit der Ernte zufrieden.

KODO Erdnüsse Kreis

Die Ernte zieht die Kinder aus dem Dorf an. Sie setzen sich dazu und helfen, die Erdnüsse von den Stängeln zu trennen. Bei dieser Gelegenheit werden die frischen Früchte eifrig probiert.

Dorothy Kabambe hat bei KODO Biolandbau und Schneiderei gelernt. Zu Hause näht und verkauft sie Kleider. Das neue Einkommen gibt ihr Selbstvertrauen und verbessert ihre soziale Stellung in der Gemeinschaft. 

George Chimpiko, Gründer und Geschäftsleiter von KODO, unterwegs mit Dorothy. Er hat selbst eine Gehbehinderung. Sein Ziel ist, gehbehinderten Menschen zu ermöglichen, für sich selbst zu sorgen. 

Dorothy mit Rollstuhl

Dorothy hat von KODO einen Rollstuhl erhalten. Mit diesem kann sie zu ihrem Feld fahren und dort arbeiten. Ein wichtiges Ziel von KODO ist es, den gehbehinderten Bauern und Bäuerinnen Mobilität zu verschaffen, dank der sie selbstständiger werden.

Polina Judesi (rechts) hat bei KODO einen Kurs in Korbflechten absolviert und zugleich Biolandbau gelernt. Heute produziert und verkauft sie kleine Tische und Stühle. Für ihre Felder stellt sie Kompost her und sie benutzt lokale Maissorten, aus denen sie ihr eigenes Saatgut gewinnt. Das macht sie unabhängig vom Kauf teurer Setzlinge und chemischer Düngemittel. Als Leadfarmerin gibt sie ihr Wissen an andere weiter. 

Akim Chifuno ist ein Followfarmer von Polina. Sie kommt regelmässig bei ihm vorbei und berät ihn bei Schwierigkeiten. Akim hat bei KODO einen Kurs in Schneiderei und in Biolandbau besucht. Er kann sich mit Näharbeiten ein kleines Einkommen verdienen. Zusätzlich hat Akim ein Baumwollfeld gepflanzt, für das er seinen eigenen organischen Kompost herstellt und das er mit einer Reihe schädlingsabweisender Pflanzen umgeben hat. Die Baumwolle, die er dort erntet, kann er verkaufen. 

KODO Malawi Masken

Während der Corona-Pandemie musste das Ausbildungszentrum zeitweise schliessen. Die ehemaligen Kursteilnehmenden fertigten in dieser Zeit Stoffmasken an und KODO stellte Händewaschstationen in den Dörfern auf. Hier besucht George Chimpiko (links) eine ehemalige Kursteilnehmerin, die Stoff-Masken näht.

Nahrungssicherheit für Gehbehinderte

KODO führt in Salima, Malawi, gehbehinderte Bauern und Bäuerinnen in die grundlegenden Techniken des organischen Landbaus ein und leistet Unterstützung bei der praktischen Umsetzung. Für die Menschen mit einer Gehbehinderung und deren Angehörigen ist dies ein grosser Schritt in Richtung Unabhängigkeit.

Nahrungssicherheit für Gehbehinderte

KODO führt in Salima, Malawi, gehbehinderte Bauern und Bäuerinnen in die grundlegenden Techniken des organischen Landbaus ein und leistet Unterstützung bei der praktischen Umsetzung. Für die Menschen mit einer Gehbehinderung und deren Angehörigen ist dies ein grosser Schritt in Richtung Unabhängigkeit. KODO unterstützt insgesamt 150 Familien in 5 Gemeinden. Darunter auch Maumsamantha Chimithira und Tobias Mafuken.Photos: Christian Jaeggi

Fotoreportage aus dem Projekt in Malawi

Die gehbehinderte Maumsamantha Chimathira macht sich auf den Weg zu ihrem kleinen Stück Land. Die 34-jährige Bäuerin ist alleinerziehend und muss für ihre vier Kinder aufkommen.

Maumsamantha ist seit einer fehlerhaften Operation in ihrer Kindheit gehbehindert. Die medizinische Versorgung in Malawi ist prekär. Schmerzen an den Beinen gehören zu Maumsamanthas Alltag.

Maumsamantha lebt zusammen mit ihren vier Kindern und ihren Eltern unter einfachen Bedingungen in Ntschepa, Malawi. Gemeinsam kümmert sich die Familie um die Felder und verarbeitet die Ernte.

Ab ins Nachbarsdorf: Maumsamantha ist eine von KODO ausgebildete Leadfarmerin. Sie vermittelt ihr erlerntes Wissen an andere Kleinbauern und Kleinbäuerinnen, sodass auch diese von den Vorteilen der organischen Landwirtschaft erfahren.

Die Rolle als Leadfarmerin schenkt Maumsamantha grosses Ansehen und einen neuen Platz in der Gemeinschaft. Dies erfüllt sie mit Stolz.

Zusammen weiter gehen: George Chimpiko, der Geschäftsleiter von KODO, schenkt Maumsamantha in schwierigen Zeiten Mut und Zuversicht. Er ist mit einem Klumpfuss auf die Welt gekommen und weiss, wie hart es ist, mit einer Behinderung in Malawi seinen eigenen Weg zu finden.

Maumsamantha hat bei KODO gelernt, Kompost herzustellen und andere Methoden des biologischen Landbaus anzuwenden. Seither ist sie unabhängig von teurem Hybridsaatgut und giftigen Pestiziden.

Essenszeit: Maumsamantha und ihre Familie können von ihren Ernteerträgen leben. Dies ist eine grosse Leistung. Denn Malawi wurde in den letzten Jahren von starken Dürren und Nahrungsmittelknappheit heimgesucht.

Hunger und Mangelernährung sind in Malawi weit verbreitet. Hier setzt Kodo an: Menschen mit einer Behinderung sollen mit einfachen Mitteln und wenig Geld ihre eigenen Nahrungsmittel produzieren können.

In Chimpanga, Malawi, führt der charismatische Tobias Mafuken seine Gemeindemitglieder in die biologische Landwirtschaft ein. Er wurde von KODO als Leadfarmer ausgebildet.

Tobias hat vier Kinder. Seine Frau steht ihm stets zur Seite. Tobias ist froh, dass er dank der Ausbildung von KODO trotz seiner Behinderung für die Familie sorgen kann.

Tobias lebt mit seiner Familie in bescheidenen Verhältnissen. Ein kleiner Raum, einige Behälter für die Mahlzeit, ein paar Decken und Werkutensilien müssen für die sechsköpfige Familie ausreichen. Strom und fliessendes Wasser gibt es nicht.

Mit grosser Überzeugungskraft zeigt Tobias, wie Kompost hergestellt wird. Die Vorteile biologischer Landwirtschaft sind für ihn klar: keine Abhängigkeit von teurem Saatgut und chemischen Pestiziden, eine bessere Qualität der Produkte und eine langfristige Bodenfruchtbarkeit.

Die harte Arbeit auf dem Feld hat sich gelohnt. Tobias und seine Familie können auch dieses Jahr wieder von ihren Ernteerträgen leben. Seine Frau lässt den Mais an der Sonne trocknen.

Die Dorfgemeinschaft Chimpanga hat von KODO als Starthilfe zur organischen Landwirtschaft drei Ziegen erhalten. Durch den Ziegenmist wird die Bodenfruchtbarkeit der Felder gesteigert. Langfristig fällt so die Ernte besser aus.

Tobias geht an Krücken. Viele landwirtschaftliche Arbeiten kann er selbständig erledigen. Bei den Übrigen unterstützt ihn seine Frau. So beispielsweise bei der Herstellung von Flüssigdünger.

Tobias, der aufgrund eines Schlangenbisses seit seiner Kindheit gehbehindert ist, ist mit seinem Schicksal nicht der Einzige. KODO ermöglicht den behinderten Bauern und ihren Angehörigen den Schritt in die Unabhängigkeit.

Trotz seiner Behinderung ist Tobias dank seiner Beschäftigung als Leadfarmer ein anerkanntes Mitglied der Gemeinschaft.