EcoSolidar unterstützt die Lebensmittelschutz-Initiative

EcoSolidar unterstützt die Lebensmittelschutz-Initiative

Gentechnisch verändertes Saatgut wurde erstmals 1996 in den USA eingesetzt. Betroffen sind vor allem Soja, Mais, Baumwolle und Raps. Die Pflanzengentechnik macht vieles möglich. Pflanzen können so weit verändert werden, dass sie unerwünschte Eigenschaften verlieren und vorteilhafte erhalten. Man kann das Erbgut einer Pflanze so weit verändern, dass sie besser gegen den Klimawandel gewappnet ist und höhere Erträge bringt. Klingt das nicht zu schön, um wahr zu sein? 

2005 hat die Schweizer Bevölkerung in einer Volksabstimmung einem Moratorium für den Einsatz gentechnisch veränderter Organismen in der Landwirtschaft zugestimmt. Seither wurde das Moratorium vom Nationalrat viermal verlängert, zuletzt bis Ende 2025. Das baldige Auslaufen des Moratoriums war Anlass für die Lancierung der Lebensmittelschutz-Initiative Anfangs September 2024. Die Initiative verlangt eine strenge Regulierung des Einsatzes von gentechnisch veränderten Lebensmitteln. Konkret verlangt sie, dass Konsument:innen frei entscheiden sollen können, ob sie gentechnisch veränderte Lebensmittel konsumieren wollen oder nicht – was durch eine Kennzeichnung dieser Lebensmittel möglich wäre. Ausserdem fordert sie eine strenge Risikoprüfung, den Schutz von Bauern und Bäuerinnen, die ohne Gentechnik produzieren wollen, und die Gewährleistung der Koexistenz von konventionellen und gentechnisch veränderten Pflanzen. Solange diese Forderungen nicht erfüllt werden können, soll das Moratorium in Kraft bleiben.

Weshalb aber gibt es Kritiker:innen der Gentechnik, wenn die Befürworter:innen so vielversprechende Prognosen aufstellen? Weil Gentechnik eben mehr ist als im Labor aufgepepptes Saatgut. Gentech-Konzerne lassen das von ihnen hergestellte Saatgut patentieren, so dass Bauern und Bäuerinnen jedes Jahr neues Saatgut kaufen oder Lizenzgebühren zahlen müssen. Die gentechnisch veränderten Pflanzen entfalten ihr volles Potenzial erst in Kombination mit dem dazugehörigen Dünger und Pestiziden oder Herbiziden – diese werden von den Gentech-Konzernen gleich mitproduziert. So entsteht eine grosse Abhängigkeit der Bauern und Bäuerinnen von den Grosskonzernen. Hinzu kommt, dass das Saatgut mit dem Dünger regelrecht zum Wachsen gedrängt wird und dadurch oft anfälliger für andere Insekten und Krankheiten wird. Die Anfälligkeit wird auch durch Monokulturen gefördert, denn die Gentechnik ist auf die industrielle Landwirtschaft zugeschnitten, in der Monokulturen die übliche Methode sind. Die Kleinbauern und Kleinbäuerinnen, insbesondere in armen Ländern, die ohnehin schon mit vielen Schwierigkeiten zu kämpfen haben, können langfristig nicht von der Gentechnik profitieren. Das Saatgut ist für sie zu teuer und die Pestizide und Herbizide in diesen Mengen zerstören die Bodenqualität ihrer wenigen Felder. Mit ökologischen Methoden können die Bauern und Bäuerinnen lokales Saatgut unabhängig bewirtschaften und zudem langfristig bessere Erträge generieren. Nachhaltige Landwirtschaft ist modern und effizient und sollte nicht auf Chemie, sondern auf erneuerbaren Anbaumethoden beruhen. 

Weitere Infos:
https://www.lebensmittelschutz.ch
https://gentechfrei.ch/de/

Foto: Verein für gentechnikfreie Lebensmittel

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