Eine starke Gruppe: Neuigkeiten von den Pioneras in Lima

Die „Pioneras“ sind 32 Frauen, Mütter, die in den Hügeln von Jicamarca leben, am Rande der peruanischen Hauptstadt Lima. Sie haben sich zu einer Gruppe zusammengeschlossen und sich den Namen „Las Pioneras – die Pionierinnen“ gegeben. Denn zusammen wollen sie neue Wege gehen und die Lebenssituationen ihrer Familien verbessern.

Peru Lima Pioneras

Das Leben hier war schon vor Corona nicht einfach – es gibt kaum fliessendes Wasser, es fehlen Elektrizität und Grünflächen und die Gesundheitsversorgung ist sehr schlecht. Viele von ihnen sind alleinerziehend. Durch den Lockdown ist die Situation für die Familien absolut prekär geworden. Doch die Pioneras wären nicht die Pioneras, würden sie nicht auch jetzt zusammenhalten und ihre Ideen weiterverfolgen.

Vor Corona bauten einige der Frauen mit Unterstützung unserer Projektpartnerinnen Tabita Lozano und Carmen Velasquez von IDEMNNA kleine Geschäfte auf. Durch den Lockdown wurden die meisten Geschäfte unterbrochen und Ideen mussten vorerst auf Eis gelegt werden. Die Pioneras mussten schnell reagieren und sich alternative Geschäftspläne ausdenken. Besonders auch welche, die sich gut übers Internet abwickeln lassen.

Peru Lima Pioneras

Virginia musste ihr Recycling-Geschäft aufgrund des Lockdwons unterbrechen. Da auch ihre erwachsenen Kinder arbeitslos geworden sind, musste sie schnell reagieren. Sie stellte einen Geschäftsplan für den An- und Verkauf von Plastiktüten auf und bedient nun die Märkte in ihrem Quartier.

Peru Lima Pioneras

In den meisten Geschäften werden die Produkte in Plastiktüten verkauft. Virginia bietet in verschiedensten Geschäften ihre Plastiktüten an.

Auf diesem Bild ist Virginia mit zwei ihrer Kinder und einer Freundin zu sehen, bevor sie zur Arbeit geht. Vor ihnen viele Pakete mit Plastiksäcken. Virginia hat die Freundin bei sich zuhause aufgenommen, als diese im Zuge des Lockdowns ihre Stelle verlor. Die junge Frau hilft ihr im Verkauf von Plastiktüten.

Peru Lima Pioneras

In Peru ist es Winter geworden und es fehlt an warmen Kinderkleidern. Gloria kauft Stoffe und organisiert die Herstellung von Winterkleidern.

Peru Lima Pioneras

Auch Eulalia, die mit Hilfe von IDEMNNA ein Nähatelier aufbaute, hat nun begonnen, Winterkleidung für die Kinder herzustellen. Ausserdem näht sie weiter Stoffmasken für die Pioneras und ihre Familien sowie große Handtücher.

EcoSolidar finanzierte die Herstellung der ersten 150 Schutzmasken aus Stoff sowie 80 Handtücher mit einem Spendenaufruf, den unsere Spender und Spenderinnen grossartig unterstützten! Dieser Aufruf finanzierte zudem Nahrungsmittel und Hygieneartikel für die Familien der Pioneras. An dieser Stelle noch einmal ein riesiges Danke an alle, die uns unterstützt haben! Danke für euer Vertrauen!

Peru Lima Pioneras

Fiorella begann mit dem Verkauf von Mobiltelefonen. Viele Familien mussten sich aufgrund des Online-Schulunterrichts ein Handy kaufen. Gleichzeitig begann sie mit dem Verkauf von Kindermöbeln über Facebook, was sich ebenfalls als rentabel erweist. Hier steht sie mit ihrem Sohn vor einem der Kinderschränke. Die Möbel werden in der Schreinerei eines Verwandten ihres Partners hergestellt. Dank dieser Geschäfte ist es ihr gelungen, ein Einkommen für ihre Familie zu erzielen.

Peru Lima Pioneras

Seit Juli können sich die Pioneras wieder in kleinen Gruppen und unter Einhaltung der Schutzmassnahmen in ihrem Treffpunkt, der «Casa de las Pioneras» treffen. Die Casa ist ein wichtiger Ort der Begegnung und Reflexion, wo die Frauen mit ihren Kindern herkommen und sich austauschen können. Die Casa wurde im Juni von drei Pioneras eingeweiht.

Zusammen richten sie die «Casa de las Pioneras» ein. Die Pioneras stehen zudem in engem Kontakt über ihre Whatsapp-Chatgruppe, unterstützen und motivieren sich gegenseitig. Hier werden Ratschläge, Hygienemassnahmen und Gedanken zur Situation ausgetauscht. Auch Tipps zu Gartenarbeit und Backstunden wurden schon online abgehalten.

Auf Initiative einer Pionierin nahm IDEMNNA Kontakt mit 12 weiteren Frauen aus einem anderen Quartier auf. Sie haben Interesse daran, sich nach dem Vorbild der Pioneras als Selbsthilfe-Gruppe zu organisieren. Tabita und Carmen lernen diese Frauen nun kennen, das Bild zeigt ein Treffen mit ihnen in ihrem Quartier.

Wir haben unsere Projektpartnerin Tabita Lozano nach ihren liebsten Fotos gefragt. Sie hat uns diese beiden geschickt und erklärt, weshalb sie diese so mag.

«Auf diesem Bild sind wir in der «Casa de Las Pioneras». An diesem Tag hatte Carmen Geburtstag und wir haben ihn mit Kuchen und Joghurt zusammen gefeiert. An der Wand des Hauses hängen die Zeichnungen der Kinder, auch sie sind begeistert von der «Casa de Las Pioneras»». Auf dem Bild sind: Lorena, ihre Tochter und ihr Sohn, Virginia, Carmen, ich und Eulalia. Gloria, hat das Foto gemacht.

«Dieses Bild zeigt die Vorstandssitzung nach dem Lockdown. Dieses Bild steht dafür, dass wir ein Team sind, dass wir uns gegenseitig dabei unterstützen, die Probleme zu bewältigen, als Menschen zu wachsen und bessere Bürger zu werden.”