
Permakultur-Schulgarten gegen Hunger
Im Norden Malawis unterstützt unsere Partnerorganisation ASUD Primarschulen beim Aufbau von Permakultur-Schulgärten. Durch die Förderung einer nachhaltigen Landwirtschaft bekämpft ASUD zusammen mit den Schulgemeinden Hunger und Mangelernährung.
In der ländlichen Gegend im Distrikt Mzimba sind Hunger und Mangelernährung weit verbreitet. Unsere Partnerorganisation ASUD (Action for Sustainable Development) arbeitet mit fünf Primarschulen und den Familien der Schulkinder zusammen.
Jede Schule baut einen Garten auf, der auf Prinzipien der Agroökologie und Permakultur beruht. Unter Anleitung der Lehrpersonen und Fachpersonen von ASUD pflanzen die Schulkinder dort lokales Gemüse und Obst mit hohem Nährwert an. Schweine werden gehalten, welche Dung für den Kompost liefern. Das Schulareal wird ausserdem mit Obstbäumen, Mais, Soja und Bananen bepflanzt und der Boden wird durch Anti-Erosionsmassnahmen stabilisiert. Die Erträge aus dem Schulgarten tragen dazu bei, dass die Kinder ausgewogene Mahlzeiten erhalten. Sie besuchen die Schule regelmässig, können sich besser konzentrieren und ihre Leistungen verbessern. Im Schulgarten erhalten die Kinder praktischen Unterricht in nachhaltiger Landwirtschaft und Ernährungslehre.
Gleichzeitig ist jede Schule ein Lernzentrum für Biolandbau und Ernährungslehre für die ganze Gemeinde. Die Eltern der Schulkinder kommen hierher und lernen, wie sie Hunger und Mangelernährung mit lokal verfügbaren Mitteln, ohne Chemie und mit wenig Geld bekämpfen können. Im Anschluss wird der Schulgarten von der Familie zu Hause nachgeahmt. Die Familien organisieren sich in Garten-Clubs, um sich dabei zu unterstützen, das Gelernte anzuwenden. Durch den Verkauf von Überschüssen können die Familien ihre wirtschaftliche Situation verbessern und die Schulen können so dringend notwendige Anschaffungen tätigen. Die Zusammenarbeit mit den Distriktbehörden zielt auf einen gesamtgesellschaftlichen Nutzen des Projektes ab. An den Schulen und in den Dörfern werden nach Möglichkeit Tiefbrunnen gebohrt. Damit wird die Pflege der Gärten deutlich erleichtert. Das Wasser wird ausserdem zum Trinken, Kochen, Putzen und für die tägliche Hygiene wie Händewaschen genutzt.
Dieses Projekt baut auf einem erfolgreichen Pilotprojekt an der Primarschule in Ng’ongo auf, welches ASUD mit Unterstützung von EcoSolidar zwischen 2018 und 2020 umsetzte.

THOMAS NGWIRA
Geschäftsleiter von ASUD, Malawi
„Ich liebe es, mit ländlichen Gemeinschaften zusammenzuarbeiten und Lösungen zu suchen im Bereich Ernährungssicherheit, Ernährungsweise und Umwelt. Insbesondere die Arbeit mit Frauen und Kindern liegt mir am Herzen. Ich habe gelernt, dass von der Förderung der Frauen der gesamte Haushalt profitiert, da sie direkt für das Wohl der Familie verantwortlich sind. Ebenso profitiert die Gemeinschaft langfristig von der Förderung der Kinder. Eines der Grundprinzipien unserer Arbeit in den Gemeinden ist die Überzeugung, dass jede Frau das Recht und die Fähigkeit hat, selbst über ihr Leben zu bestimmen; unsere Rolle ist es, diesen Entscheidungsprozess zu erleichtern.“