Jasmin bei den Pioneras
«Heute waren wir in den staubigen Hügeln von Jicamarca unterwegs. Läuft man durch diese karge Gegend, glaubt man kaum, auf eine so energievolle & positive Gruppe zu treffen, wie wir sie mit den «Pioneras» kennengelernt haben. Die Umgebung verschwindet und es entsteht ein Raum, wo Solidarität und Freundschaft stark spürbar werden.»
Als Praktikantin bei EcoSolidar hat Jasmin Schraner im letzten Jahr viel über unsere Projekte erfahren. Wir freuen uns sehr, dass sie in ihren Semesterferien eines besuchen konnte! Diese Fotos hat sie uns aus Peru geschickt und kommentiert. «Las Pioneras» ist ein neues Projekt von EcoSolidar in Peru.
Jicamarca ist eine karge Gegend am Rande von Lima. Grundlegende Infrastruktur wie Wasserversorgung ist hier kaum vorhanden, was das Leben schwierig macht. In den letzten zwei Jahren hat sich hier eine Frauengruppe gebildet, die den stolzen Namen „Las Pioneras“ – die Pionierinnen – trägt.
Gemeinsam mit Tabita, Mitinitiantin der Partnerorganisation INDEMNNA, fahren wir mit Zug und Bus nach Jicamarca.
In Jicamarca werden wir von den Compañeras, wie sich die Frauen untereinander nennen, und ihren Kindern erwartet. In der Vorstellungsrunde kommen alle zu Wort, auch die Kinder. Dass sie ebenso einbezogen und in ihrem Selbstwertgefühl gestärkt werden, ist zentral für das Projekt, erklärt uns Tabita, die Projektleiterin. Wir spüren das starke Gemeinschaftsgefühl in der Gruppe – und den Stolz, Teil von etwas besonderem zu sein. Nein, etwas wie die Pioneras gebe es weit und breit nicht, sagt Gloria, die mit ihrer Tochter am Treffen teilnimmt.
Wir besuchten die Kleinunternehmen von zwei Compañeras. Das ist Vicky, die ein Recycling-Kleinunternehmen aufbaut. INDEMNNA unterstützt sie bei der Weiterentwicklung ihrer Geschäftsideen und leistete finanzielle Starthilfe. Ein Ziel von Vicky ist, dass sie schon bald andere Compañeras bei sich anstellen kann.
Vicky kauft Plastiksäcke ein, die sie dann säubert, zum Beispiel von Bostitch. Die sauberen Plastiksäcke kann sie an ein Recyclingunternehmen verkaufen. In Jicamarca ist es extrem schwierig Arbeit zu finden. Für Vicky ist das ein Schritt in die Unabhängigkeit.
Wir besuchten auch Eulalia (rechts) in ihrer kleinen Schneiderei. INDEMNNA unterstützte auch sie bei der Weiterentwicklung ihrer Geschäftsidee und leistete finanzielle Starthilfe.
Hier sind wir im Schneiderei-Atelier von Eulalia.
Eulalia pflanzt vor ihrem Haus Blumen und Kräuter. Tabita freut sich über die Begrünung, welche in dieser kargen Gegend besonders auffällt. Es ist so beeindruckend zu sehen, wie viel entstehen kann trotz der schwierigen Bedingungen in Jicamarca und den vielen weiteren Hürden, welche die Frauen überwinden müssen. Dass sie das hierfür nötige Vertrauen in sich und ihre Fähigkeiten gewinnen, ist ein wichtiges Ziel des Projekts.