Nachhaltige Lebensgrundlagen dank Schulgärten

ASUD (Action for Sustainable Development) arbeitet im Distrikt Mzimba im Norden Malawis mit fünf Primarschulen und den umliegenden Gemeinden zusammen. Das Projekt will die Ernährungs- und Einkommenssituation von Schulkindern und Familien durch eine nachhaltige Landwirtschaft verbessern. 

Nachhaltige Lebensgrundlagen dank Schulgärten

ASUD (Action for Sustainable Development) arbeitet im Distrikt Mzimba im Norden Malawis mit fünf Primarschulen und den umliegenden Gemeinden zusammen. Das Projekt will die Ernährungs- und Einkommenssituation von Schulkindern und Familien durch eine nachhaltige Landwirtschaft verbessern. 

Fotoreportage aus dem Projekt in Malawi

Das Projekt startete 2018 an einer Schule und wird seit 2022 an insgesamt fünf Primarschulen in der Region Mzimba umgesetzt. In den Schulen, wo Mangelernährung verbreitet ist, werden Schulgärten angelegt, um die Ernährungssituation der Schulkinder zu verbessern. Demselben Ziel dienen die Kochdemonstrationen, die an den Schulen veranstaltet werden. Gleichzeitig ist der Garten auch ein Lernfeld für biologische und lokal angepasste Landwirtschaft. 

Die Familien der Schulkinder arbeiten im Schulgarten und auf dem Schulgelände mit und erlangen so neue Kenntnisse zu Pflanzensorten, Schweinehaltung, Kompostierung, Bewässerung, Verdunstungs- und Erosionsschutz.

Dieses Wissen multiplizieren sie bei sich zu Hause: sie legen eigene Hausgärten an, in denen sie einheimische Gemüsesorten ziehen zur Ergänzung und Verbesserung der Ernährung. 

Die Leadfarmerin erklärt ihrer Gruppe neue Anbaumethoden.

Einzelne Bäuerinnen und Bauern übernehmen dabei die Funktion von LeadfarmerInnen von ASUD: sie spornen weitere Dorfbewohnerinnen und -bewohner dazu an, eigene kleine Gärten anzulegen und stehen ihnen mit Tat und Rat zur Seite.

Bäuerinnen stellen ihren Kompost her.

Die Herstellung von Kompost und Bio-Pflanzenschutzmitteln ist ein zentrales Element in der Wissensvermittlung von ASUD, damit die Ernte gesteigert werden kann.  

Begutachtung eines Schweinestalls und der Tiere in einem Dorf.

Bäuerinnen und Bauern, die an der Tierzucht interessiert sind, erhalten Schweine von ASUD. Bei erfolgreicher Reproduktion werden die Ferkel an weitere DorfbewohnerInnen verteilt. Gleichzeitig wird der Schweinedung für die Kompostherstellung verwendet.

Bäuerin bewässert ihr Feld mit einem Schlauch.

Gruppen von Bäuerinnen und Bauern schliessen sich zusammen zur Bepflanzung von gemeinsamen Feldern nahe an Wasserquellen oder Bächen. Diese Felder können sie mithilfe solarbetriebener Wasserpumpen bewässern und haben so die Möglichkeit, auch in der Trockenzeit Mais, Bohnen, Tomaten oder anderes Gemüse anzubauen.  

Vorbereitung einer reichhaltigen Mahlzeiten

Dank den Kochvorführungen an den Schulen lernen die Eltern der SchülerInnen, wie sie reichhaltige und abwechslungsreiche Mahlzeiten zubereiten können.

Die Bäuerin präsentiert ihre Ernte.

Der Ernteüberschuss wird verkauft und bringt so den Familien ein Zusatzeinkommen.  

Spargruppe wird von ASUD-Mitarbeiter beraten.

In den Dörfern schliessen sich vor allem Frauen zu Spargruppen zusammen. Dabei werden sie von Mitarbeitenden von ASUD in Buchhaltung und Geldmanagement geschult und unterstützt. Die gesparten Beträge werden für gemeinsame Anliegen wie Unterhalt der Brunnen und solarbetriebenen Wasserpumpen, für die gemeinschaftliche Schweinehaltung  oder für Notfälle eingesetzt. 

Dank der Brunnen können die Gärten einfacher bewässert werden.

ASUD hat an allen fünf Projekt-Schulen und an mehreren Gemeinden zusammen mit der Bevölkerung Brunnen gegraben, damit die Menschen Zugang zu sauberem Wasser haben, mit dem sie auch ihre Hausgärten bewässern können. 

Verschiedene Techniken werden eingesetzt, um Wasserverlust auf den Feldern zu vermindern, die Erosion des Bodens zu verhindern und die Bodenfruchtbarkeit zu verbessern. Dazu gehört das Anlegen von Swales (Versickerungsgräben, s. Bild) auf den Feldern und die Bepflanzung mit Vertivergras. 

Eine Mitarbeiterin von ASUD erklärt im APIC Schulungszentrum den Vorgang zur Kompostherstellung.

Parallel zur Arbeit mit den Schulen und Dörfern baut ASUD seit 2022 das Schulungszentrum für Biolandbau APIC (ASUD Permaculture Innovation Centre) auf. Hier setzt das Team ökologische landwirtschaftliche Techniken um und probiert neue Technologien aus. Geplant ist auch der Aufbau einer Saatgutbank aus lokalen Samen, welche dann an Bäuerinnen und Bauern verteilt werden. 

Verschiedene Interessierte können bei APIC mehr zum Thema Permakultur lernen.

Das Zentrum dient als Schulungszentrum für Bäuerinnen und Bauern, Lehrpersonen, VertreterInnen der lokalen Behörden und anderen interessierten Personen. 

Mit dem Bau des Hostels wurde im Frühling 2024 begonnen.

Auf dem Gelände wird neben Unterkünften für Mitarbeitende von ASUD ein kleines Hostel gebaut, so dass in Zukunft auch kleinere Gruppen im Zentrum für mehrtätige Ausbildungsworkshops beherbergt werden können.

Brunneneinweihung mit Regierungsvertretern.

Die Vernetzungsarbeit mit anderen Partnern ist grundlegend für einen langfristigen Erfolg des Projekts. ASUD unterhält Beziehungen mit RegierungsvertreterInnen (v.a. aus dem Landwirtschafts- und Bildungsministerium), sowie mit anderen lokalen NGOs. Auf dem Foto spricht der Bezirkskommissar anlässlich der Einweihung des Brunnens in Mtheto, St. Monica.

Der Regierungsvertreter konnte sich von der Arbeit der Dorfbewohnerinnen überzeugen.

Nach der Brunneneinweihung wurde der Regierungsvertreter durch das Dorf geführt. Ihm wurde so bewusst, welch grosse Wirkung der Zugang zu Wasser auf das Dorfleben hat. 

Respektvolles Miteinander ist einer der Erfolgsschlüssel des Projekts.

Die enge und respektvolle Zusammenarbeit von ASUD mit den Bäuerinnen und Bauern sowie den VertreterInnen der Schulen und anderer Institutionen trägt zum Erfolg des Projekts bei.

Schulgärten gegen Hunger

Im Norden Malawis unterstützt unsere Partnerorganisation ASUD Primarschulen beim Aufbau von Permakultur-Schulgärten. Durch die Förderung einer nachhaltigen Landwirtschaft bekämpft ASUD zusammen mit den Schulgemeinden Hunger und Mangelernährung.

Bäuerinnen singen zusammen

Schulgärten gegen Hunger

Im Norden Malawis unterstützt unsere Partnerorganisation ASUD (Action for Sustainable Development) Primarschulen beim Aufbau von Permakultur-Schulgärten. Durch die Förderung einer nachhaltigen Landwirtschaft bekämpft ASUD zusammen mit den Schulgemeinden Hunger und Mangelernährung.

Fotoreportage aus dem Projekt in Malawi

Schulgarten

Mit einem Schulgarten in der Primarschule in Ng’ongo hat alles angefangen. Heute ist diese Schule ein Vorzeigeort für das Projekt von ASUD. Die LehrerInnen bilden sich ständig weiter in Techniken der Permakultur. Neben dem Gemüsegarten wachsen auf dem Schulgelände Obstbäume, Mais, Soja und Bananen; es gibt einen Brunnen für Wasser und eine kleine Solaranlage.

Unterricht Kompostherstellung

Ein wichtiger Bestandteil des Projekts sind unterschiedliche Techniken zur Herstellung von Kompost. Der Kompost trägt massgeblich dazu bei, dass die Pflanzen gut gedeihen. Hier unterrichtet ein Lehrer SchülerInnen zu diesem Thema.

Schweinestall

Zur Herstellung von Kompost braucht es tierischen Dung, weshalb die Schule Schweine hält. Diese wohnen neu in einem grösseren und robusteren Schweinstall und werden von den Schulkindern besucht und gefüttert.

Gemüsegarten Eltern

Die Eltern lernen bei ihrer Mithilfe im Schulgarten die neuen Techniken und wenden sie bei sich zu Hause an. Einige von ihnen sind besonders engagiert und testen und entwickeln diese Techniken weiter. Sie unterstützen mit ihrem Knowhow Gruppen von Bauern und Bäuerinnen aus der Umgebung bei der Anlegung und erfolgreichen Bewirtschaftung von Permakulturgärten.

Schweinestall Holz

Die Bauern und Bäuerinnen legen auch zu Hause einen Schweinstall an und unterstützen sich gegenseitig bei der Pflege und der Vermehrung der Schweine. 

Kompostherstellung neu

Diese Bäuerinnen testen eine neue Variante der Kompostherstellung bei sich zu Hause aus. Ein ASUD Mitarbeiter berät sie dabei.

Bett Zuhause

Die Ernten aus den Gärten versorgen die Familien mit gesundem Gemüse. Dank dem eigenen Kompost und den Techniken zur Bodenfeuchthaltung gedeihen die Pflanzen gut. Die Überschüsse können auf dem Markt verkauft werden. Dank dieser zusätzlichen Erträge konnten sich beispielsweise Grace und ihre Mutter Mirrium ein Bett kaufen.

Zuhause

Auch ein kleines Solarpanel fürs Dach konnten sie sich leisten, das ihnen Strom fürs Aufladen des Handys  liefert.

Haus neue Fenster

Diese Familie konnte sich dank dem Verkauf aus ihrem Gemüsegarten neue Fenster für ihr Haus kaufen.

Wasser holen

Vor einigen Jahren finanzierte EcoSolidar der Schule in Ng’ongo einen Tiefbohrbrunnen, dank dem die SchülerInnen sauberes Wasser zum Trinken, Kochen, für die persönliche Hygiene und den Schulgarten haben. Der Brunnen wird auch von der Dorfgemeinschaft genutzt.

Wasserloch

Der Zugang zu Wasser war früher ein grosses Problem für die Schule und die Gemeinschaft. Es gibt zwar weiter entfernte Wasserlöcher, der Transport dieses Wassers ist aber anstrengend und zeitraubend. Zudem ist das Wasser oft verschmutzt und gesundheitsgefährdend. 

Solarpanels

Einen weiteren Zugang zu Wasser in der Region bietet ein Bach. Solange er Wasser hat, können die Menschen dieses für die Bewässerung ihrer Felder nutzen. Nun haben sich mehrere Bauernfamilien zusammengetan und befördern mit solarbetriebenen Wasserpumpen das Wasser aus dem tief gelegenen Bach auf ihre Felder. 

Bewässerung Felder Solarpanel

Die Bewässerung von Feldern wird damit einfacher und sicherer. Dank den Solarpanels können die Bauernfamilien das ganze Jahr über Gemüse anpflanzen und Überschüsse verkaufen. Dieses Pilotprojekt wird zurzeit auf weitere Gemeinden ausgeweitet.

Weg zum Gemeinschaftsfeld

Eine Gruppe von Frauen auf dem Weg zu ihrem Gemeinschaftsfeld. Es liegt etwas ausserhalb des Dorfes.

Frauengruppe

Frauengruppen aus den Gemeinden sind im Projekt von ASUD zentral, was sich auch an den neuen Standorten bestätigt. Die Frauen tragen das Projekt in vieler Hinsicht: Sie schliessen sich in Gruppen zusammen und unterstützen sich gegenseitig beim Aufbau und der Weiterentwicklung eigener Permakulturgärten. 

Mütter an der Schule

Die Frauen unterstützen auch die Schulen und ihre Kinder, indem sie im Schulgarten mitarbeiten. So erwerben sie sich gleichzeitig viel Wissen und neue Techniken, die sie dann bei sich zu Hause umsetzen. Thomas Ngwira, der Geschäftsleiter von ASUD, betont: „Ich habe gelernt, dass von der Förderung der Frauen die ganze Gemeinschaft profitiert, da sie direkt für das Wohl der Familie verantwortlich sind.“

Lehrerin Kompost neue Schule

Zurzeit sind vier weitere Primarschulen im Norden Malawis dabei, dasselbe Projekt bei sich umzusetzen. Ownership, d.h. dass das Projekt den beteiligten Menschen gehört und von ihnen umgesetzt und getragen wird, hat auch bei diesen neuen Standorten einen zentralen Stellenwert. Thomas Ngwira ist überzeugt, dass die Projekte nur so Sinn machen und langfristig bestehen bleiben. 

Thomas Einweihung Feier

Bei unserem letzten Besuch gab es feierliche Einweihungszeremonien. Die neu angelegten Schulgärten, Schweinställe und Bananenpflanzungen wurden gemeinsam besucht und gefeiert. Die Freude über dieses Projekt und die Bedeutung für die Menschen waren dabei deutlich spürbar.