Projektbesuch in Kambodscha

Wir haben schon viel über das Engagement unseres Partnerkollektivs SIEDS berichtet: Seit der Corona Pandemie haben sie sich in Bangalore der Unterstützung von WanderarbeiterInnen angenommen, die von dieser Krise ganz besonders betroffen waren.

Projektbesuch in Kambodscha

Im Juli besuchten wir unseren Projektpartner BIPA in Mondulkiri im Osten Kambodschas. Unmittelbar nach unserer Ankunft trafen wir uns mit Neth Prak, dem Geschäftsleiter von BIPA. Als wir ihn nach der aktuellen Situation betreffend Landwegnahme durch Kautschukfirmen fragte, legte er eine weisse Serviette flach auf den Tisch und begann, darauf die wichtigsten Akteure und die aktuellen Prozesse zu skizzieren. Nach 20 Minuten war die Serviette blau bemalt und uns wurde klar, dass die indigenen Bunong-Bauernfamilien nach wie vor von allen Seiten bedrängt werden. Während in den letzten 10 Jahren die unrechtmässige Landwegnahme durch Kautschukfirmen und der damit verbundene Verlust ihrer Existenzgrundlage das Hauptproblem waren, sind es heute die Landkäufe durch private Spekulanten.

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Was hier wie ein Wald aussieht, ist eine Kautschukplantage in Mondulkiri, Kambodscha. Kilometerweit fährt man hier durch Kautschukplantagen. Auf diesem Land bewirtschafteten früher die Indigenen Bunong in traditioneller Weise ihre Felder. Sie haben in den letzten 10 Jahren sehr viel Land an internationale und nationale Kautschukunternehmen verloren – unrechtmässig und mit fatalen Folgen für ihre Gemeinschaft.

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Einige Bunong arbeiten heute für diese Firmen, um ihre Familien unterhalten zu können. Für einen geringen Lohn stehen sie um 2 Uhr früh auf, um die Bäume zu ritzen und später den Kautschuk zu gewinnen. Für die allermeisten Bunong hat der Kautschuk sehr viel Leid gebracht. Sie haben unrechtmässig ihr Land und damit ihre Existenzgrundlage verloren und die Gemeinschaft ist in grosse soziale Probleme gestürzt.

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Unsere Partnerorganisation BIPA unterstützt die Bunong dabei, mit alternativen landwirtschaftlichen Methoden eine neue Existenzgrundlage zu entwickeln. Dazu gehört diversifizierter biologischer Anbau ebenso wie der Anbau von Cashcrop wie Pfeffer, Kaffee und Avocados zur Erwirtschaftung eines Einkommens.

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BIPA besucht die Bauern in ihren Dörfern und auf ihren Feldern, die zum Teil weit abgelegen sind. Dort schulen sie die Bauern in den neuen Methoden und begleiten sie beim Anbau neuer Produkte.

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Was hier aussieht wie die Anwendung chemischer Pestizide beim Anbau von Pfeffer, ist die Verwendung eines biologischen Flüssigdüngers, dessen Herstellung der Bauer von BIPA gelernt hat.

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Mit Kuhdung und verschiedenem Grünzeugs wird auch organischer Dünger für den Pfefferanbau produziert.

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Zusammen mit BIPA erarbeiten die Bunong aber auch Strategien, um weiteren Landverlust zu verhindern. BIPA hat erkannt, dass es dafür nur eine Lösung gibt: Ungenutztes Gemeinschaftsland muss so rasch als möglich landwirtschaftlich bebaut werden. Nur die Nutzung ihres Landes gibt ihnen eine Chance, sich vor dem Landraub durch Firmen und andere Spekulanten zu schützen. Hier pflanzt ein Bauer Kaffee bis an die Grenze einer grossen Kautschukplantage.

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Damit die Bauern ihr Land mit entsprechenden Pflanzen bebauen können, hat BIPA eine grosse Menge an Setzlingen gezogen, welche die Bauern zu einem geringen Preis oder kostenlos beziehen können. Nur so wird die Umstellung auf die neue Landwirtschaftsform gelingen, ohne dass es zu spät ist.

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Kaffee, Cashew, Avocado, Passionsfrucht, Pfeffer und verschiedene Gemüse: Insgesamt hat BIPA bereits 200’000 Setzlinge gezogen und verteilt. Es ist ein Wettlauf gegen die Zeit.

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Die Bauern, die mit BIPA zusammenarbeiten, müssen sich für die Vergabe solcher Setzinge zuvor melden und sie an einem bestimmten Tag abholen.

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BIPA führt ganz genau Buch darüber, wer wie viele und welche Setzlinge bestellt hat und welche er/sie nach Hause bringt.

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An diesem Tag kommen Frauen und Männer, Junge und Alte auf die Farm von BIPA. Es ist ganz offensichtlich ein sehr grosser Tag für sie.

Alle helfen mit. In Anbetracht der Tatsache, dass es sich hier eigentlich um eine „Anbauschlacht“ handelt, hat uns die friedliche, gemeinschaftliche und fröhliche Stimmung am Tag der Setzlingsverteilung ganz besonders beeindruckt.

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Bevor die Bauern die Setzlinge nach Hause bringen, informiert sie BIPA über die wichtigsten Dinge, die vor und nach dem Anpflanzen zu beachten sind.

Projektbesuch

Eine weitere Aktivität, die BIPA begonnen hat, ist die Honigproduktion. Die traditionelle Honiggewinnung der Bunong ist heute nicht mehr nachhaltig. Das hat BIPA erkannt und testet nun nachhaltige Formen, um diese später an die Bauern weitervermitteln zu können.

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Die Bienenstöcke wurden in einem Wald nahe der Grenze zu Vietnam aufgestellt. Hier steht BIPA neben einem Krater einer Bombe, die während dem Vietnamkrieg von den USA abgeworfen wurde. Diesen Wald gilt es heute zu beschützen, jetzt aber nicht mehr vor Bomben, sondern vor der Übernahme durch grosse Firmen und Bodenspekulanten. Der Wald ist für die Bunong heilig und hat eine wichtige spirituelle Bedeutung.

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Die kambodschanische Regierung hat eine Strasse bis an die vietnamesiche Grenze gebaut, um diese besser kontrollieren zu können. Eine solche Strasse öffnet natürlich auch Tür und Tor für illegales Holzfällen und für die Erschliessung neuer Flächen für den Anbau von Kautschuk. Deshalb müssen die Bunong auch hier dafür sorgen, das Land möglichst gut zu nutzen und anderen Interessenten zuvorzukommen.

Eine Bäuerin, die ein solches Stück Land zu bebauen begonnen hat, zeigt BIPA, wie sie dies tut und wie die Landsituation aktuell aussieht. Gemeinsam besprechen sie die zukünftige Strategie.

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BIPA trifft sich regelmässig im Büro und hält dort mit verschiedenen Gruppen ihrer Mitglieder Sitzungen ab, um die nächsten Aktivitäten und das weiter Vorgehen zu besprechen und zu koordinieren.

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Die Beteiligung der anwesenden Bauern und Bäuerinnen ist beeindruckend.

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Der Wille der Bunong, ihre Eigenständigkeit zu behalten und ihre Zukunft selber bestimmen zu können, ist ungebrochen.

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Neth Prak (rechts), der Geschäftsleiter von BIPA, und sein Team leisten eine grossartige und in ihrer Wichtigkeit nicht zu unterschätzende Arbeit. Wir wünschen ihnen weiterhin alles Gute!

Ein Schulgarten als Zentrum der Gemeindeentwicklung

Vor drei Jahren startete unser Projektpartner ASUD in Ng’ongo, einem Dorf im Norden Malawis, ausgehend von der Schule ein Biolandbau-Projekt. Die Ziele waren, einen biologischen Schulgarten aufzubauen, die Schulabstinenz zu verringern und den Eltern technisches Wissen über Biolandbau zu vermitteln.
Bei unserem Projektbesuch im April waren wir beeindruckt davon, was die Gemeinde in kurzer Zeit erreicht hat.

Ein Schulgarten als Zentrum der Gemeindeentwicklung

Vor drei Jahren startete unser Projektpartner ASUD in Ng’ongo, einem Dorf im Norden Malawis, ausgehend von der Schule ein Biolandbau-Projekt. Die Ziele waren, einen biologischen Schulgarten aufzubauen, die Schulabstinenz zu verringern und den Eltern technisches Wissen über Biolandbau zu vermitteln.
Bei unserem Projektbesuch im April waren wir beeindruckt davon, was die Gemeinde in kurzer Zeit erreicht hat. Sowohl die Entwicklung des Schulgartens wie auch die Umsetzung dieses Wissens in den umliegenden Dörfern sind weit fortgeschritten. Die Schulabstinenz der SchülerInnen hat klar ab- und die Leistungsfähigkeit zugenommen. Diese Erfolge sind keineswegs auf eine grosse Finanzierung zurückzuführen. Im Gegenteil: die Projektkosten, inkl. Weiterbildung, betrugen jährlich 7’000 Franken. Der Hauptgrund des Erfolgs liegt eindeutig darin, dass ASUD der Dorfgemeinde die Hauptrolle im Projekt zugestanden und nicht von oben herab Projektziele definiert hat.

Die Lehrerin Ellen Magawa erklärt den SchülerInnen die Bedeutung von Kompost für den Schulgarten.

Der Lehrer Yona Ndau führt die SchülerInnen durch den Bananengarten und spricht über die Anwendung von Kompost.

Im Permakulturgarten erklärt er den SchülerInnen die Bedeutung der Pflanzenvielfalt und geht auch auf einzelne Medizinalpflanzen ein.

Auch die Fruchtbäume – hier ein Papayabaum vor der Schule – , die letztes Jahr unter Anwendung von Kompost gepflanzt wurden, gedeihen prächtig.

Vor der Ng’ongo-Schule wurde eben gerade Gemüse und Mais geerntet und junge Fruchtbäume angepflanzt.

Witness Ngwira, links im Bild, ist Leadfarmerin. Sie hat im Schulgarten neue Biolandbautechniken erlernt und gibt das neue Wissen an die Followfarmerinnen in ihrem Club weiter. Hier sehen wir sie in ihrem eigenen Permakulturgarten.

Die Mütter, die in Clubs organisiert sind, haben kleine Gruppen mit 3 bis 4 Bäuerinnen gegründet. Diese Gruppen haben von ASUD je ein Schwein erhalten. Zwischen den einzelnen Gruppen wurden die Schweine zur Reproduktion gekreuzt, die Jungen wurden dann in der Gruppe verteilt. Heute haben alle Bäuerinnen mindestens ein Schwein und damit auch Dung zur Kompost-Herstellung.

Im Club von Witness Ngwira und ihren Followfarmerinnen herrscht gute Stimmung. Da darf auch ab und zu getanzt werden. Sie sind gut organisiert und dürfen stolz darauf sein, was sie in kurzer Zeit schon erreicht haben.

Die Kleingruppe von Witness Ngwira (Mitte), Towera Chavula (links) und Rose Mhango ist Teil des Mlokota Thupa Village Clubs. Alle Club-Mitglieder zahlen wöchentlich am Donnerstag 100 Kwachas ein (das sind ca. 15 Rappen). Das gesammelte Geld wird zum Beispiel verwendet, wenn der Club einen Veterinär für die Schweine aus der Stadt herbestellen muss.

Witness Ngwira teilt ihr Wissen rund um Gemüse- und Medizinalpflanzenanbau mit ihrer Nachbarin Rose Mhango, die in derselben Kleingruppe mitarbeitet.

In der Kleingruppe wird nicht nur gemeinsam gelernt, sondern auch gearbeitet und die Freizeit verbracht.

Die geernteten Sojabohnen werden im Hof getrocknet.

Rose Mhango bringt Feuerholz zum Kochen nach Hause.

Das Team von ASUD, unserem Projektpartner, arbeitet zurzeit an zwei Projekten. Eines davon ist das Schulgartenprojekt, das von EcoSolidar finanziert wird.

Thomas Ngwira, der Geschäftsleiter von ASUD, im Gespräch mit zwei Mitarbeitern, die für internes Monitoring & Evaluation zuständig sind.

Dorothy Chiumia ist Vorstandsmitglied von ASUD. An einer offiziellen Veranstaltung in Ng’ongo, an der das Projekt den Vertretern des Landwirtschafts- und Bildungsministeriums auf Distriktsebene vorgestellt wurde, hielt sie eine eindrückliche Rede.

An dieser Veranstaltung war auch ein nationaler TV-Kanal anwesend. Es wurde gezeigt, wie Ng’ongo einen Vergleich zwischen Maisanbau mit und Maisanbau ohne Kompost anlegte und dass die Ernte bei der Produktion mit Kompost viel höher ausfällt.

Frauen mehrerer Clubs stellen verschiedene Gerichte vor, die mit den Produkten aus dem Garten hergestellt werden können. In einem Kurs zu ausgewogener Ernährung haben sie gelernt, wie wichtig das Wissen über die Nährstoffe in den verschiedenen Lebensmitteln ist. Hier wird ein Saft vorgestellt, der unter anderem mit Frucht und Blättern von Süsskartoffeln hergestellt werden kann.

An jeder Veranstaltung sind auch Kinder präsent, die immer mitlernen.

Photoshooting im Garten von Rose Mhango.

Der Circo Fantazztico ist zurück

Der Jugendzirkus Circo Fantazztico aus Costa Rica ist auf Europatournee und kommt im August und September in die Schweiz. Mit seinem neuen Stück „Rondoland“ nimmt er das Publikum mit auf eine Reise in die Zeiten des Aufstands und der sozialen Utopien. Das Stück ist eine Würdigung der lateinamerikanischen Frauen, die in der Geschichte für ihre Rechte, soziale Gerechtigkeit und Freiheit gekämpft haben.

Der Circo Fantazztico ist zurück

Der Jugendzirkus Circo Fantazztico aus Costa Rica ist auf Europatournee und kommt im August und September in die Schweiz. Mit seinem neuen Stück „Rondoland“ nimmt er das Publikum mit auf eine Reise in die Zeiten des Aufstands und der sozialen Utopien. Das Stück ist eine Würdigung der lateinamerikanischen Frauen, die in der Geschichte für ihre Rechte, soziale Gerechtigkeit und Freiheit gekämpft haben. Gleichzeitig ist es eine Parabel der aktuellen sozialen Unzufriedenheit und der Suche nach einer neuen freien Gesellschaft.

Der Circo Fantazztico bringt sozialkritische Themen auf die Bühne ohne den Zauber der Zirkuskunst zu vernachlässigen: Bereits auf den vergangenen Tourneen konnten die jungen Artisten und Artistinnen mit ihrer schwerelosen Akrobatik, ihren ausgelassenen Tänzen und charmanter Clownerie das Publikum begeistern.

Erleben Sie den CIRCO FANTAZZTICO Live:

SA 31.8: 19 Uhr, Station Circus, Basel
SO 1.9: 16 Uhr, Station Circus, Basel
MI 4.9: 19 Uhr, Freies Gymnasium, Bern
DO 5.9: 18 Uhr, Gymnasium Lerbermatt, Bern
SA 7.9: 19 Uhr, Zirkus filacro, Uster
SO 8.9: 16 Uhr, Zirkus filacro, Uster
Die Vorführungen dauern 90 Minuten. Eintritt kostenlos, Kollekte für das Zirkusprojekt.

Ausserdem:
MO 2.9, 20 Uhr: Konzert Karol Barboza (Liveband vom Circo Fantazztico) im Garten der Brasserie Lorraine, Bern

Darum geht es:

San Isidro in Costa Rica: Hier trainieren die jungen Artisten und Artistinnen. Das Zirkusprojekt Circo Fantazztico bietet Kindern und Jugendlichen in den sozialen Randzonen der Stadt eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung und neue Perspektiven. Für viele Jugendliche ist der Zirkus die einzige Alternative zur Kriminalisierung und zur Bandenkultur auf den Strassen. Das Projekt schafft eine soziale Gemeinschaft und einen sicheren Ort, an dem die jungen Menschen ihre Freizeit auf eine sinnvolle, positive und gesunde Art verbringen können.

Gemeinsam gegen Gewalt an Frauen

SIEDS setzt sich in der Region um Bangalore für eine gewaltfreie Gesellschaft und für die Stärkung von Frauen ein. Das Kollektiv bietet Beratungen für gewaltbetroffene Frauen an, bei denen auch die Ehemänner und die Familien einbezogen werden. SIEDS führt Workshops mit Frauen zum Thema Gewalt durch. Die Frauen werden gestärkt und dazu befähigt, die verschiedenen Formen der Gewalt zu Hause und in der Gesellschaft zurückzuweisen.

Gemeinsam gegen Gewalt an Frauen

SIEDS setzt sich in der Region um Bangalore für eine gewaltfreie Gesellschaft und für die Stärkung von Frauen ein. Das Kollektiv bietet Beratungen für gewaltbetroffene Frauen an, bei denen auch die Ehemänner und die Familien einbezogen werden. SIEDS führt Workshops mit Frauen zum Thema Gewalt durch. Die Frauen werden gestärkt und dazu befähigt, die verschiedenen Formen der Gewalt zu Hause und in der Gesellschaft zurückzuweisen. Trotz der Ernsthaftigkeit des Themas wird bei diesen Anlässen auch gelacht. SIEDS bringt die Bevölkerung, verschiedene soziale Organisationen und die Behörden zusammen und bezieht sie in die Diskussion über Gewalt und Gleichberechtigung mit ein. So soll die Veränderung hin zu einer Gleichberechtigung der Frauen auf gesellschaftlicher, behördlicher und juristischer Ebene vorangetrieben werden.

Fotoreportage aus dem Projekt in Indien

SIEDS Büro

Im Büro von SIEDS herrscht immer viel Betrieb. Die Frauen und Männer, die hier arbeiten, sind sehr beschäftigt und setzen sich mit viel Energie und riesigem Engagement für die gewaltbetroffenen Frauen in Bangalore ein. Sie arbeiten mit betroffenen Frauen und ihren Familien, mit Anwälten und den Behörden zusammen.

Shanta Bai ist eine der Frauen, die schon lange bei SIEDS arbeiten, sehr viel Erfahrung und ein grosses Netzwerk in ihren Gemeinden haben. Dank ihrem unermüdlichen Einsatz konnte SIEDS schon vieles erreichen.

Shanta gibt Workshops, spricht vor Schulklassen und Studierenden, berät gewaltbetroffene Frauen und macht Öffentlichkeitsarbeit. Sie ist oft unterwegs und im Gespräch mit allen Beteiligten.

Rekha kam vor drei Jahren mit SIEDS in Kontakt, als sie selbst in einer Beziehung voller Gewalt und unter unmenschlichen Bedingungen lebte.

Seitdem hat sich viel verändert: Sie hat ihren gewalttätigen Ehemann verlassen und gibt heute als Beraterin bei SIEDS ihre Erfahrungen an Frauen in ähnlichen Situationen weiter.

Auch Mamatha Yajamman schöpft die Motivation für ihr Engagement aus einer persönlichen Erfahrung mit häuslicher Gewalt. Seit 1996 setzt sie sich bei SIEDS für die Rechte von Frauen ein.

In ihrer täglichen Arbeit betreut Mamatha einzelne Frauen, die Gewalt erleben. Sie macht nebenbei Öffentlichkeitarbeit, Sensibilisierungskampagnen und spricht öffentlich über ihre Arbeit.

An Universitäten und Schulen diskutieren junge Frauen und Männer zusammen mit SIEDS über Menschenhandel und die durch Armut hervorgerufene Gewalt unter jungen Menschen. Unter dem Einfluss jüngerer Teammitglieder von SIEDS wurden diese Themen neu aufgegriffen.

Es ist nicht selbstverständlich, dass sich junge Frauen so dezidiert äussern können und die Männer ihnen zuhören. An vielen Schulen sprechen Jungen und Mädchen gar nicht miteinander, und es dauert eine Weile, bis sie sich daran gewöhnen.

SIEDS bezieht, wann immer möglich, Behörden wie die Polizei in ihre Arbeit mit ein. Die Polizisten müssen sich an solchen Anlässen auch dem Vorwurf stellen, dass die Polizei oft ungenügend auf Hilferufe von Frauen reagiert. Bei einer öffentlichen Teilnahme an einem Anlass zum Thema Gewalt an Frauen sind sie gezwungen, Position zu beziehen.

Sehr wichtig für die Arbeit von SIEDS ist die Präsenz in der Öffentlichkeit. Wenn, wie hier, die Presse Interesse zeigt, wird die Thematik gehört und die Arbeit von SIEDS von vielen Menschen gesehen und wahrgenommen. Eine öffentliche Stellungnahme der Polizei vor der Presse erhöht den Druck auf die staatlichen Behörden, klar Position zu beziehen und Massnahmen zu ergreifen.

Projektbesuch in Malawi und Eswatini

Im April 2019 ging es für uns wieder in den Südosten Afrikas, nach Malawi und Eswatini. Hier setzen sich unsere lokalen Projektpartner für die Ernährungssicherheit von Kleinbauern und Kleinbäuerinnen mittels Biolandbau ein.

Projektbesuch in Malawi und Eswatini

Im April 2019 ging es für uns wieder in den Südosten Afrikas, nach Malawi und Eswatini. Hier setzen sich unsere lokalen Projektpartner für die Ernährungssicherheit von Kleinbauern und Kleinbäuerinnen mittels Biolandbau ein. Wir besuchten die BäuerInnen zuhause in ihren Dörfern und auf ihren Feldern. Dieser direkte und persönliche Austausch mit den Menschen an der Basis ist uns enorm wichtig, denn dadurch werden das Erreichte wie auch Probleme sichtbar. Die gemeinsam festgesetzten Zielen lassen sich so überprüfen und wir können die Arbeit unserer Partnerorganisationen messen.

In Ntonda/Malawi unterhält unser Projektpartner LOMADEF eine Demonstrations- und Versuchsfarm, wo Bauern und Bäuerinnen aus der Umgebung Trainings in modernen Biolandbaumethoden besuchen.

Zurück in ihren Dörfern teilen diese LeadfarmerInnen ihr neues Wissen mit ihren FollowfarmerInnen im Rahmen von regelmässigen Treffen auf den Feldern.

Im Sekho Village bringt LOMADEF das neue Wissen über Teresa (rechts) zu den DorfbewohnerInnen. Teresa ist eine der Leadfarmerinnen, die auf LOMADEF’s Demofarm Trainings zu Anbau- und Bewässerungstechniken, Tierhaltung und Ernährungslehre besucht hat.

Die Leadfarmerin Teresa zusammen mit ihrem Mann und den beiden Kindern. Sie haben vor knapp drei Jahren auf Biolandbaumethoden umgestellt. Durch die ertragreicheren Ernten haben sie bei sich zu Hause Ernährungssicherheit erreicht und können sogar einen Überschuss verkaufen. Mit dem Ertrag aus dem Verkauf konnten sie vor zwei Monaten mit dem Bau eines etwas grösseren Hauses beginnen. 

Singend und tanzend führte uns das Sekho Village zum Gemeinschaftsfeld, wo das Dorf zusammen mit unserer Partnerorganisation Lomadef Trainings in Kompostierung und Anbautechniken abhält. Wir waren beeindruckt vom Wissensdurst und der Freude der Teilnehmenden. 
https://www.facebook.com/183548065028571/videos/1097534163787322/

LOMADEF arbeitet in sehr abgelegenen Gebieten, wo die BäuerInnen keinen Zugang zu Beratungen über neue und alternative Landwirtschaftsmethoden und –techniken haben. Diese sind aber existentiell wichtig für sie, um aus der Abhängigkeit von Saatgutabgaben durch die Regierung und internationale Konzerne zu gelangen und um den Herausforderungen des Klimawandels gewachsen zu sein. Die Präsenz von LOMADEF hat für die BäuerInnen deshalb eine existentielle Bedeutung.

Chauchau, ein Leadfarmer in Sekho, erzählt den Anwesenden, wie sich die wirtschaftliche Situation seiner Familie in knapp drei Jahren verbessert hat, nachdem er begann auf die neuen Anbautechniken umzustellen.

Während dem Aufenthalt bei unserem Projektpartner LOMADEF in Malawi haben wir Miriam Chidothi besucht. Sie wohnt in Kakodwa, zusammen mit ihrem Mann und ihren beiden Töchtern und neben ihren Eltern und Geschwistern.

Miriam ist in ihrem Dorf eine Leadfarmerin. Auf der Demonstrationsfarm von LOMADEF hat sie verschiedene Kurse rund um Biolandbau besucht. Ihr neues Wissen gibt sie in Kakodwa an FollowerfarmerInnen weiter, die sich in einer Gruppe organisiert haben.

Sie selbst pflanzt mit ihrer Familie Mais, Süsskartoffeln, Erdnüsse und verschiedene Gemüse an.

Agnes Mapanga erntet in ihrem Permakulturgarten Spinat, Kohl und Süsskartoffeln. In Eswatini bildet unsere Partnerorganisation ACAT Kleinbäuerinnen in organischer Landwirtschaft aus, damit sie mit wenig Geld und mit lokal verfügbaren Mitteln die Ernährungssituation ihrer Familie verbessern können. Mit dem Biolandbau sind sie nicht abhängig von teuren chemischen Pestiziden, Dünger oder von Hybridsaatgut. Nicht zuletzt unterstützt der ökologische Landbau die BäuerInnen in der Anpassung an den Klimawandel. Die ausgebildeten Frauen verbreiten das erlangte Wissen in ihren Dörfern langfristig weiter.

Margaret Sibandze und ihr Mann zeigen stolz, wie gross ihre Kürbisse gworden sind. Vor zwei Jahren ist sie durch das Projekt auf Permakultur umgestiegen. Am Anfang brauche es mehr Arbeit, dann weniger. Die Nachbarn interessieren sich für ihren Garten und Margaret gibt ihnen ihr Wissen gerne weiter.

Coco Sibandze ist überzeugte Bio-Bäuerin und sagt, sie habe schon mehrere Nachbarn motiviert mitzumachen: «I am a community motivator».

Agnes freut sich über ihre gute Ernte. Sie ist die einzige in ihrem Haushalt von 5 Personen, die den Garten bewirtschaftet.

Einladung zur Generalversammlung

Nach der Generalversammlung zeigen wir auf Leinwand Fotografien und einen Kurzfilm aus unseren beiden Projekten in Kambodscha und erzählen von unserem Projektbesuch vor Ort im Oktober 2018. Die Präsentation vermittelt einen aktuellen Einblick in beide Projekte. Im Osten Kambodschas bietet der Biolandbau den von Land-Grabbing betroffenen indigenen Kleinbauern und -bäuerinnen eine alternative Lebensgrundlage.

Einladung zur Generalversammlung

Die Generalversammlung findet statt am:

Montag, 6. Mai 2019, 20.00 Uhr
Im Bahnhofbuffet Zürich
Au Premier, Salon Rudolf

Traktanden

  • Protokoll der GV 2018
  • Abnahme Leistungsbericht, Jahresrechnung und Revisionsstellenbericht 2018
  • Wahlen: Vorstand und Revisionsstelle
  • Festsetzung des Mitgliederbeitrages
  • Projekte: aktueller Stand und Strategie
  • Varia

Anträge und Kandidaturen müssen bis vier Wochen vor der GV eingereicht werden. Mitglieder haben an der GV Stimmrecht, es sind aber alle Spender und Spenderinnen herzlich dazu eingeladen.

Foto- und Filmpräsentation Kambodscha

Nach der Generalversammlung zeigen wir auf Leinwand Fotografien und einen Kurzfilm aus unseren beiden Projekten in Kambodscha und erzählen von unserem Projektbesuch vor Ort im Oktober 2018. Die Präsentation vermittelt einen aktuellen Einblick in beide Projekte. Im Osten Kambodschas bietet der Biolandbau den von Land-Grabbing betroffenen indigenen Kleinbauern und -bäuerinnen eine alternative Lebensgrundlage. In Kampong Cham erhalten Kinder und Jugendliche in Not die Chance auf Schulbildung und eine Ausbildung. 2018 wurde dort das Sozialunternehmen „Hanchey Bamboo Resort“ eröffnet, welches zusätzliche Ausbildungsplätze in Hotellerie und Gastronomie für Jugendliche bietet.

Zum Projekt mit indigenen Kleinbauern und Kleinbäuerinnen in Kambodscha

Zum Projekt Bildung für Kinder und Jugendliche in Not

Hanchey Bamboo Resort: Tourismus als Chance

Auf einer Anhöhe etwas ausserhalb von Kampong Cham, im Osten von Kambodscha, thront das «Hanchey Bamboo Resort». Der Blick über den Mekong ist spektakultär und zieht Gäste aus dem In- und Ausland an, die hier die Seele baumeln lassen wollen.

Hanchey Bamboo Resort: Tourismus als Chance

Auf einer Anhöhe etwas ausserhalb von Kampong Cham, im Osten von Kambodscha, thront das «Hanchey Bamboo Resort». Der Blick über den Mekong ist spektakultär und zieht Gäste aus dem In- und Ausland an, die hier die Seele baumeln lassen wollen. Doch «Hanchey» ist viel mehr als ein Ferienparadies: Hier können Jugendliche aus sehr armen und problematischen Verhältnissen eine Ausbildung in Gastronomie oder Hotellerie absolvieren. Ausbildungsplätze, die in der Region um Kampong Cham dringend gebraucht werden. Für EcoSolidar und unseren Projektpartner BSDA war die Eröffnung im Herbst 2018 ein Meilenstein.

Die jungen Auszubildenden haben aufgrund ihrer präkeren Lage die Schule abgebrochen. Neben der eineinhalbjährigen Praxisausbildung bietet BSDA ihnen eine Unterkunft und die Möglichkeit, die verpasste Grundschulbildung nachzuholen. Das Resort funktoniert dabei als Sozialunternehmen: Die Einnahmen fliessen zurück in die BSDA-Bildungsprogramme für Kinder und Jugendliche in Not.

Am 13. Oktober 2018 wurde das Resort feierlich eröffnet. Über 500 Gäste waren anwesend, darunter der Provinzgouverneur (hier im Bild), BewohnerInnen aus der Nachbarschaft, JournalistInnen und Reiseanbieter, Wirtschaftsvertreter und buddhistische Mönche, das Team von BSDA und viele junge Menschen, welche gerade eine Berufslehre bei BSDA abgeschlossen oder vor kurzem ihre Ausbildung begonnen hatten.

Die einzigartige Architektur und Lage des Resorts laden zu einem Aufenthalt der besonderen Art ein. Neben einer fantastischen Küche werden verschiedene Aktivitäten angeboten: Tägliche Yoga- und Meditationskurse in der prächtigen «Lotus Hall», Kochkurse, Ausflüge in Nachbardörfer und zu Tempeln oder die Erkundung von Mekong-Inseln per Fahrrad – alles weitab der Touristenströme. Wer an einem Aufenthalt im «Hanchey Bamboo Resort» Interesse hat, findet aktuelle Angebote und Informationen auf Facebook oder Booking.com.

Zwei Jahre lang dauerte die Bauphase. BSDA hat dabei auf ein absolut nachhaltiges Konzept gesetzt: Gebaut wurde mit Bambus und lokaler Erde.

DorfbewohnerInnen aus Hanchey wurden in der besonderen Bautechnik ausgebildet und sind heute gesuchte Arbeitskräfte im In- und Ausland. Für die Gemeindeentwicklung von Kampong Cham ist das Retraitenzentrum auch deshalb von grosser Bedeutung.

In diesem Film (2016) nehmen wir Sie mit auf eine Velotour von Kampong Cham nach Hanchey: muss neu verlinkt werden

Link Projektseite BSDA: https://www.ecosolidar.ch/de/project/kambodscha1/

Besuch von Neth Prak in der Schweiz

Im Rahmen einer Weiterbildungs- und Vernetzungsreise kam unser Projektpartner Neth Prak aus Kambodscha im Januar 2019 in die Schweiz. Auf Besuchen bei verschiedenen Institutionen und Partnern tauschte er sich über Themen wie Land-Grabbing, Biolandbau und Vermarktung aus. Mit einer Fachpersonen besprach er Fragen zur Organisationsentwicklung.

Besuch von Neth Prak in der Schweiz

Im Rahmen einer Weiterbildungs- und Vernetzungsreise kam unser Projektpartner Neth Prak aus Kambodscha im Januar 2019 in die Schweiz. Auf Besuchen bei verschiedenen Institutionen und Partnern tauschte er sich über Themen wie Land-Grabbing, Biolandbau und Vermarktung aus. Mit einer Fachpersonen besprach er Fragen zur Organisationsentwicklung.
Daneben bot ihm sein Besuch die Chance, Aufmerksamkeit auf die verzweifelte Situation der Bunong zu lenken, die international kaum Beachtung findet. In Luzern, Zürich und Basel zeigte er dazu den Film „The Last Refuge“, an dem er mitgearbeitet hat. Die Filmvorführungen stiessen auf grosses Interesse und ermöglichten einen persönlichen Austausch mit Neth Prak. Wir blicken zurück auf eine spannende Woche:

Ankunft von Neth Prak in Basel. Neth Prak ist Geschäftsleiter von BIPA (Bunong Indigenous People Association) in Mondulkiri, Kambdoscha.

In Luzern gab Neth Prak ein Interview für die Luzerner Zeitung …
https://www.ecosolidar.ch/wp-content/uploads/2019/03/Kampf-um-Boden-im-Dschungel.pdf

… und sprach mit dem Radio 3Fach über seinen Widerstand mit der Filmkamera.
https://3fach.ch/programm/sprechstunde/widerstand-mit-der-filmkamera

Am Abend fand die erste Filmvorführung statt. „The Last Refuge“ führt in die Lebenswelt der Bunong ein und dokumentiert, wie der Verlust des Landes ihre Existenz und ihre Identität bedroht. Im Anschluss an den Film gab es viele Fragen aus dem Publikum und Neth Prak erzählte von seinem Widerstand gegen die internationalen Kautschukfirmen und wie er mit seiner Organisation BIPA auf eine friedliche Art und Weise für das Überleben der Bunong kämpft.

Weitergereist sind wir zu Erboristi Lendi, einem Unternehmen, das biologische Kräuter, Gewürze und Tee importiert. Mit Peter Lendi tauschte sich Neth Prak über Vermarktungs- und Zertifizierungsfragen aus und profitierte von der langjährigen Erfahrung, die dieser in der Zusammenarbeit mit Kleinbauerngruppen weltweit hat.
Im Anschluss daran übernachteten wir auf dem Bauernhof Azienda e Agriturismo Il Mugnaio Zanetti. Familie Zanetti gab uns eine spannende Führung durch den Hof und zeigte grosses Interesse an der Arbeit von Neth Prak und dem Schicksal der Bunong.

Bei ProSpezieRara in Basel tauschte sich Neth Prak mit Esther Meduna über die Bedeutung und den Schutz der Sortenvielfalt aus.

Esther Meduna zeigte uns die Samenbibliothek von ProSpezieRara und erklärte wie die Vermehrung und Erhaltung der Pflanzen über ein Netzwerk von freiwilligen HobbygärtnerInnen funktioniert.

Im Basler kult.kino Atelier freuten wir uns über einen vollen Kinosaal und eine spannenden Diskussion im Anschluss.

Im Zürcher Kino Houdini wurden wir vom grossen Interesse überrascht und mussten den Film zweimal zeigen. Die Gespräche fanden daher improvisiert in der Lounge statt. Wir danken für das Verständnis.

Der Besuch von Neth Prak bot viel Gelegenheit zum Austausch, was für unsere Projektpartnerschaft, die auf gegenseitigem Vertrauen und Verständnis basiert, sehr wichtig ist. Wir möchten uns bei allen herzlich bedanken, die diesen Besuch und den interessanten Austausch ermöglicht haben.

Jasmin bei den Pioneras

«Heute waren wir in den staubigen Hügeln von Jicamarca unterwegs. Läuft man durch diese karge Gegend, glaubt man kaum, auf eine so energievolle & positive Gruppe zu treffen, wie wir sie mit den «Pioneras» kennengelernt haben. Die Umgebung verschwindet und es entsteht ein Raum, wo Solidarität und Freundschaft stark spürbar werden.»

Jasmin bei den Pioneras

«Heute waren wir in den staubigen Hügeln von Jicamarca unterwegs. Läuft man durch diese karge Gegend, glaubt man kaum, auf eine so energievolle & positive Gruppe zu treffen, wie wir sie mit den «Pioneras» kennengelernt haben. Die Umgebung verschwindet und es entsteht ein Raum, wo Solidarität und Freundschaft stark spürbar werden.»

Als Praktikantin bei EcoSolidar hat Jasmin Schraner im letzten Jahr viel über unsere Projekte erfahren. Wir freuen uns sehr, dass sie in ihren Semesterferien eines besuchen konnte! Diese Fotos hat sie uns aus Peru geschickt und kommentiert. «Las Pioneras» ist ein neues Projekt von EcoSolidar in Peru.

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Jicamarca ist eine karge Gegend am Rande von Lima. Grundlegende Infrastruktur wie Wasserversorgung ist hier kaum vorhanden, was das Leben schwierig macht. In den letzten zwei Jahren hat sich hier eine Frauengruppe gebildet, die den stolzen Namen „Las Pioneras“ – die Pionierinnen – trägt.

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Gemeinsam mit Tabita, Mitinitiantin der Partnerorganisation INDEMNNA, fahren wir mit Zug und Bus nach Jicamarca.

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In Jicamarca werden wir von den Compañeras, wie sich die Frauen untereinander nennen, und ihren Kindern erwartet. In der Vorstellungsrunde kommen alle zu Wort, auch die Kinder. Dass sie ebenso einbezogen und in ihrem Selbstwertgefühl gestärkt werden, ist zentral für das Projekt, erklärt uns Tabita, die Projektleiterin. Wir spüren das starke Gemeinschaftsgefühl in der Gruppe – und den Stolz, Teil von etwas besonderem zu sein. Nein, etwas wie die Pioneras gebe es weit und breit nicht, sagt Gloria, die mit ihrer Tochter am Treffen teilnimmt.

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Wir besuchten die Kleinunternehmen von zwei Compañeras. Das ist Vicky, die ein Recycling-Kleinunternehmen aufbaut. INDEMNNA unterstützt sie bei der Weiterentwicklung ihrer Geschäftsideen und leistete finanzielle Starthilfe. Ein Ziel von Vicky ist, dass sie schon bald andere Compañeras bei sich anstellen kann.

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Vicky kauft Plastiksäcke ein, die sie dann säubert, zum Beispiel von Bostitch. Die sauberen Plastiksäcke kann sie an ein Recyclingunternehmen verkaufen. In Jicamarca ist es extrem schwierig Arbeit zu finden. Für Vicky ist das ein Schritt in die Unabhängigkeit.

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Wir besuchten auch Eulalia (rechts) in ihrer kleinen Schneiderei. INDEMNNA unterstützte auch sie bei der Weiterentwicklung ihrer Geschäftsidee und leistete finanzielle Starthilfe.

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Hier sind wir im Schneiderei-Atelier von Eulalia.

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Eulalia pflanzt vor ihrem Haus Blumen und Kräuter. Tabita freut sich über die Begrünung, welche in dieser kargen Gegend besonders auffällt. Es ist so beeindruckend zu sehen, wie viel entstehen kann trotz der schwierigen Bedingungen in Jicamarca und den vielen weiteren Hürden, welche die Frauen überwinden müssen. Dass sie das hierfür nötige Vertrauen in sich und ihre Fähigkeiten gewinnen, ist ein wichtiges Ziel des Projekts.

Bei den Bunong in Kambodscha

Biolandbau Indigene Gemeinschaft Kambodscha

BEI DEN BUNONG IN KAMBODSCHA

In Mondulkiri/Kambodscha ist die indigene Gemeinschaft der Bunong betroffen von Land-Grabbing durch internationale Kautschukfirmen. Sie kämpfen für ihre Rechte und suchen gleichzeitig Alternativen für ihre Existenzsicherung.
Unser lokaler Projektpartner BIPA unterstützt die Bunong, indem er ihnen technisches Know-how in organischem Landbau vermittelt. BIPA berät die Bauern bei der Produktion und Vermarktung von Cash Crops wie Pfeffer und Cashew Nüssen sowie der Herstellung von Kompost und natürlichen Pestiziden. Die Kleinbauern und Kleinbäuerinnen können so unabhängig von teuren, chemischen Produkten produzieren und werden in ihrer Unabhängigkeit gestärkt. Die Mitarbeitenden von BIPA sind alle Bunong. Durch ihre Arbeit wird die Gemeinschaft zusätzlich gestärkt und es werden neue Perspektiven für die Bauern geschaffen.

Fotoreportage aus dem Projekt in Kambodscha

Die Kleinbäuerin Singeab lernte bei BIPA, organischen Kompost herzustellen. Sie verteilt ihn um ihre jungen Pfefferpflanzen.

Pokhat ist ein «Dünger-Pionier». Er mischt seinen flüssigen Dünger aus Kürbis, Papaya und Büffelkot mit menschlichem Urin, was sich gut auf seine Pfefferpflanzen auswirkt. Auch Pokhat hat an den Trainings von BIPA teilgenommen.

Riesige Kautschuk Monoplantagen ziehen sich über das Land der Bunong und erzählen die gewaltsame Geschichte des Land-Grabbings. Neth Prak, Gründer und Geschäftsführer von BIPA, führte uns durch eine Plantage und erzählte uns, wie sich der Land-Konflikt auf die Bunong auswirkt.

Die Bunong kämpfen um ihr Land und versuchen, sich alternativ eine Existenz als sesshafte Kleinbauern aufzubauen. Viele setzen auf Pfeffer als Cash Crop, der bereits das Landschaftsbild prägt.

Unser Projektpartner BIPA berät Bauernfamilien aus sieben Dörfern und zeigt ihnen Methoden des organischen Landbaus. Ming und Nhong fahren mit dem Motorrad von Haus zu Haus.

BIPA-Gründer Neth Prak versammelt die Gemeinschaft, um sich mit ihr über ihre Bedürfnisse auszutauschen.
Die Nachfrage nach den Trainings und Beratungen in organischem Landbau ist gross.

Die Landrechtsproblematik schürt auch Konflikte innerhalb der Bunong. Unser Projektpartner Neth Prak sieht sich als Vermittler innerhalb der Gemeinschaft. BIPA ist zudem in einen offiziellen Dialog-Prozess mit den Kautschukfirmen involviert.

Diese Kleinbäuerin erntet frisches Gemüse, das organisch hergestellt wurde. Das Feld ist Gemeinschaftsland. Es dient zu Demonstrationszwecken und die Ernte gehört allen die darauf mitarbeiten.