Das war eine fantazztische Premiere, Circo!

Es ist einer der letzten heissen Sommertage des Jahres und im Zelt des Station Circus in Basel sitzen die ZuschauerInnen Knie an Knie. Die Tribüne ist bis auf den letzten Platz besetzt und die Stimmung aufgeheizt: Kaum betritt in der ersten Szene der lustige Postbote die Bühne, klatscht das Publikum begeistert mit. Was darauf folgt, ist ein fantastischer Zirkusabend, an dem nicht nur Jonglierkeulen spektakulär durch die Luft fliegen sondern auch ArtistInnen.

Das war eine fantazztische Premiere, Circo!

Es ist einer der letzten heissen Sommertage des Jahres und im Zelt des Station Circus in Basel sitzen die ZuschauerInnen Knie an Knie. Die Tribüne ist bis auf den letzten Platz besetzt und die Stimmung aufgeheizt: Kaum betritt in der ersten Szene der lustige Postbote die Bühne, klatscht das Publikum begeistert mit. Was darauf folgt, ist ein fantastischer Zirkusabend, an dem nicht nur Jonglierkeulen spektakulär durch die Luft fliegen sondern auch ArtistInnen.

Mit der Premiere am 31. August in Basel hat für den Jugendzirkus Circo Fantazztico die zweimonatige Europatournee 2019 gestartet. Dreizehn ArtistInnen und vier MusikerInnen sind Teil des diesjährigen Tournee-Ensembles. Zuhause in San Isidro, Costa Rica, hatten sie monatelang für das aktuelle Stück «Rondoland» trainiert. Für die meisten von ihnen ist es die erste Gelegenheit, ihr artistisches Können im Ausland zu zeigen. Nach den Schweizer Auftritten in Basel, Bern und Uster (Zirkus filacro) ist die Gruppe in Frankreich, Deutschland und Österreich unterwegs. Wir wünschen dem Circo Fantazztico eine grossartige weitere Europatournee!

Uns bleibt jetzt nur noch der Blick zurück mit den Bildern von Christian Jaeggi und dem Film von Julian Gresenz – euch beiden ein herzliches Dankeschön!

Für einen Auftakt mit vielen Lachern sorgt der charmante Postbote mit seinen geheimnisvollen Paketen.

Valeria Elizondo (hier als Schriftstellerin) ist seit sechs Jahren Teil des Circo Fantazztico.

Stürmige Zeiten im Pariser Cabaret Odeon, wo im Mai 1968 ArtistInnen, AktivistInnen und zwielichtige Gestalten aufeinander treffen.

Kevin Benavides (rechts im Bild) spielt Rodo, ein Idealist und unermüdlicher Kämpfer, der 1968 beschliesst, sein kleines Dorf zu verlassen und eine abenteuerliche Reise in ein fernes Land zu unternehmen.

Der Kampf um soziale Gerechtigkeit und Freiheit in Lateinamerika ist das zentrale Thema im Stück «Rondoland».

Neben sozialkritischen Themen bringt der Jugendzirkus immer auch beeindruckende Artistik auf die Bühne.

Gerade einmal 10 Jahre jung ist Axel Picado, der entweder durch die Luft fliegt…

…oder in schwindelerregender Höhe getragen wird. Der Träger Jeudy Estrada (unten) ist seit 13 Jahren Teil des Circo Fantazztico.

Dasselbe gilt für Byron Marin. Heute trainieren er und Jeudy selbst die jüngeren TeilnehmerInnen.

Manche Akrobatikszenen des Circo Fantazztico sind definitiv nichts für schwache Nerven.

Das Ensemble für die Europatournee setzt sich aus neuen und erfahrenen ArtistInnen zusammen. Dabei zählen aber nicht nur die artistischen Fähigkeiten, sondern auch, ob sich jemand gut in die Gemeinschaft des Circo Fantazztico einbringt und regelmässig die Schule besucht.

Die familiären Hintergründe der teilnehmenden Jugendlichen sind sehr unterschiedlich. Eine Geschichte ist jene von Adriana Bermudez – sie hat dem Uster Anzeiger ein Interview gegeben, welches ihr unter diesem Link lesen könnt.

Adriana (links) sammelt am Schluss der Aufführung die Kollekte ein. Diese fliesst direkt in das sozialpädagogische Zirkusprojekt des Circo Fantazztico in Costa Rica. An dieser Stelle Danke an alle UnterstützerInnen!

Das Zelt des Station Circus in Basel sorgt an diesem Abend für die perfekte Zirkusatmosphäre.

Adiós und bis zum nächsten Mal, Circo Fantazztico!

Weiterbildung für die Malawi-Projekte

Für unsere Projektpartner in Malawi war der August ein besonderer Monat: Sie trafen sich zum ersten Mal und fuhren gemeinsam nach Tansania ans SAT-Ausbildungszentrum für ökologische Landwirtschaft (Sustainable Agriculture Tanzania).

Weiterbildung für die Malawi-Projekte 

Für unsere Projektpartner in Malawi war der August ein besonderer Monat: Sie trafen sich zum ersten Mal und fuhren gemeinsam nach Tansania ans SAT-Ausbildungszentrum für ökologische Landwirtschaft (Sustainable Agriculture Tanzania).

ASUDKODO und LOMADEF vermitteln Methoden des biologischen Landbaus an Kleinbauernfamilien mittels Schulgärten, mit einer Demonstrationsfarm und durch die Ausbildung von gehbehinderten Bauern und Bäuerinnen zu Leadfarmers. Der Wunsch nach neuem Wissen war von allen Projektpartnern während den letzten Jahren geäussert worden. Neues Wissen ist für diese Arbeit zwingend notwendig und der Austausch von Erfahrungen enorm wertvoll.

Die Rückmeldungen sind sehr positiv und der Enthusiasmus der Teilnehmenden deutlich spürbar. Wir sind überzeugt, dass diese Weiterbildung, die durch EcoSolidar ermöglicht wurde, starke Impulse für die Projekte bringen wird. Die Reise war eine wichtige Lebenserfahrung für alle und hat die Organisationen einander näher gebracht.

Die Reise begann in Mzuzu, wo sich die insgesamt elf Mitarbeitenden unserer drei Partnerorganisationen trafen. Hier besuchten sie zunächst alle das Schulgarten-Projekt von ASUD und tauschten sich über die Projektarbeit und über Permakultur aus.

Thomas Ngwira, Geschäftsleiter von ASUD, führte durch den Permakultur-Schulgarten. Durch die Erträge aus dem Garten erhalten die Kinder ausgewogene Mahlzeiten, was ein Anreiz für den Schulbesuch ist. Gleichzeitig dient der Garten als Demonstrationsfeld und Trainingsort für die lokale Bevölkerung.

Danach reiste die Gruppe weiter nach Morogoro, Tansania, ans Biolandbau-Trainingszentrum SAT (Sustainable Agriculture Tanzania). 10 Tage lang besuchten sie Kurse, betätigten sich aktiv auf den Demonstrationsfeldern und bildeten sich weiter in der Verarbeitung landwirtschaftlicher Produkte.

Sie lernten neue Methoden kennen wie etwa Sackgärtnerei: Unabhängig vom Boden kann auf einfache Weise zuhause ein Küchengarten angelegt werden.

Eine bessere Zukunft dank Berufslehren

Unsere Partnerorganisation BSDA (Buddhism for Social Development Action) unterstützt in der Region um Kampong Cham Jugendliche aus sehr armen Familien dabei, eine Ausbildung zu absolvieren, damit sie sich eine bessere Zukunft aufbauen können.

BSDA – Partnerprojekt in Kambodscha

Eine bessere Zukunft dank Berufslehren

Unsere Partnerorganisation BSDA (Buddhism for Social Development Action) unterstützt in der Region um Kampong Cham Jugendliche aus sehr armen Familien dabei, eine Ausbildung zu absolvieren, damit sie sich eine bessere Zukunft aufbauen können. Bei BSDA machen die Jugendlichen eine 18-monatige Ausbildung. Im ersten halben Jahr holen sie den verpassten Schulstoff nach und während eines weiteren Jahres absolvieren sie eine Berufslehre in den Bereichen Mechanik, Elektronik, Hotellerie, Gastronomie oder Schönheitspflege.

Fotoreportage aus dem Projekt in Kambodscha

Va Valong ist 16 Jahre alt und lebt in einem Dorf mit seinen Eltern und drei jüngeren Geschwistern. Seine Familie ist sehr arm, der Vater arbeitet als Tagelöhner auf dem Bau und verdient kaum genug, um die Familie zu ernähren. Va Valong hatte die Schule abgebrochen, um zu Hause zu helfen.

Seit 5 Monaten macht er nun bei BSDA eine Ausbildung als Mechaniker. Seine Mutter hat ihn dazu ermutigt, diese Ausbildung zu machen. Sie sagt: „Natürlich fehlt er als Arbeitskraft zu Hause, aber ich wünsche mir eine bessere Zukunft für ihn. Sein Leben soll weniger schwierig sein als meines.“

Während der Ausbildung lebt Va Valong mit anderen Jugendlichen zusammen im „Smile Institute“. Sie kochen und essen gemeinsam und verbringen hier ihre Freizeit. Die jungen Leute können Neues über die Welt lernen, lachen und die Sorgen von zu Hause für eine Weile vergessen.

Va Valong absolviert seine Lehre in der «Metta Garage», einem Sozialunternehmen von BSDA. Hier kann er praktische Erfahrung sammeln und sein gelerntes Wissen umgehend anwenden. Die Ausbildung gefällt ihm, der Lehrer sei freundlich und erkläre gut.

Immer wieder gibt es Theoriestunden mit dem Lehrer, Chhit Mengly. Seine Aufgabe ist nicht einfach. Im Unterricht muss er die unterschiedlichen Lernniveaus der Jugendlichen berücksichtigen sowie ihre teils schwierigen persönlichen Hintergründe. Das nimmt Zeit in Anspruch und erfordert Geduld.

Chhorn Sokheang ist 16 Jahre alt und lebt seit elf Monaten im «Smile Institute». Im ersten halben Jahr hat sie Schulstoff nachgeholt. Sie liest gerne. Mit einer Zimmergenossin bespricht sie die Hausaufgaben.

Bei Chhorn Sokheang zuhause: Sie ist die zweitälteste von fünf Kindern. Da die Eltern kein Geld für ihre Schulgebühren hatten, musste sie die Schule abbrechen. Obwohl sie zuhause als Hilfe fehlt, sind die Eltern froh, dass sie im «Smile Institute» leben kann und dass gut für sie gesorgt wird.

Ihre Ausbildung in der Schönheitspflege gefällt ihr gut. Die Besitzerin hat sehr Gefallen an ihr gefunden. Chhorn Sokheang arbeite proaktiv und sei hilfsbereit. Deshalb hat sie ihr schon nach einem Monat eine feste Anstellung nach der Ausbildung in Aussicht gestellt.

Kim Tharoath ist 15 Jahre alt und lebt seit acht Monaten im «Smile Institut». Sie teilt sich einen Schlafsaal mit zehn anderen Mädchen. Hier lernt sie mit ihren Freundinnen das ABC. Sie helfen sich gegenseitig beim Lernen.

Kim Tharoath hat sich für eine Ausbildung in Gastronomie entschieden. Im «Smile Institute» ist sie dem Küchendienst zugeteilt und kocht für ihre MitbewohnerInnen.

Ihre praktische Ausbildung absolviert sie im „Smile Restaurant“, einem Sozialunternehmen von BSDA. Das «Smile Restaurant» dient als ein Ausbildungsbetrieb für angehende Köche und Köchinnen sowie Service-Mitarbeitende. Hier kann Kim Tharoath praktische Berufserfahrung in Kochen und im Service sammeln.

Auch Sreykeo Chron hat ihre Ausbildung bei BSDA in Gastronomie gemacht und arbeitet seit der Eröffnung des «Hanchey Bamboo Resort» im Oktober 2018 im Restaurant dieses ökologischen Zentrums. Mittlerweile ist sie Teamleiterin und hat die Verantwortung für das Service Team. Sie bildet Jugendliche aus, die für ihre Ausbildung bei BSDA im Retraitenzentrum Praxiserfahrung sammeln. Ihr Traum ist es, später einmal ein eigenes Restaurant zu eröffnen.

Das „Hanchey Bamboo Resort“ ist ein weiteres Sozialunternehmen von BSDA. Das ökologische Retraitenzentrum für Gäste aus dem In- und Ausland dient als Ausbildungsort, wo Jugendliche eine Berufslehre in Gastronomie und Hotellerie absolvieren können.

Der Bau des Zentrums erfolgte ökologisch und sozial nachhaltig. Arbeiter und Arbeiterinnen aus den umliegenden Dörfern bauten die Bungalowanlage aus Bambus und lokaler Erde und erhielten eine Ausbildung in dieser Bauweise.

Die Einnahmen aus dem Sozialunternehmen „Hanchey Bamboo Resort“ finanzieren die Bildungsprogramme von BSDA mit.

Auch Vin Dina kommt aus einer armen Familie und hatte die Schule abgebrochen, um Geld zu verdienen. Ihr Vater erfuhr von BSDA und vor drei Jahren absolvierte sie eine Kochlehre: „Ich habe kochen gelernt, aber auch viel über das Zusammenleben mit anderen. Und ich habe gemerkt, dass die Welt grösser ist, als ich gedacht hatte.“

Nach der Ausbildung sammelte sie in verschiedenen Hotels weitere Erfahrung. Heute ist sie stolze Besitzerin einer kleinen Gaststube: „Ich bin sehr zufrieden, ich habe zwar viel Arbeit, aber ich bin meine eigene Chefin. Und ich bin stolz, wenn meine Kunden zufrieden sind.“

Projektbesuch in Indien

Frischer Wind in Bangalore: Unermüdlich kämpft unsere Partnerorganisation SIEDS in Bangalore, Indien, gegen die Gewalt an Frauen. Auf unserem Besuch vor Ort im Juli 2019 wurden wir positiv überrascht vom frischen Wind, der durch die Organisation weht. Wir trafen auf eine neue Generation junger Mitarbeiterinnen, die eine lebendige Gesprächskultur prägen und wichtige Aufgaben in den Projekten und in der Organisation übernehmen. In der Gemeindearbeit werden neue Akzente gesetzt, um die Nachhaltigkeit zu garantieren und für die Frauenarbeit hat SIEDS sich einen neuen Namen gegeben: „Gamana“ bedeutet „zielgerichtet auf dem Weg sein“.

Projektbesuch in Indien

Frischer Wind in Bangalore: Unermüdlich kämpft unsere Partnerorganisation SIEDS in Bangalore, Indien, gegen die Gewalt an Frauen. Auf unserem Besuch vor Ort im Juli 2019 wurden wir positiv überrascht vom frischen Wind, der durch die Organisation weht. Wir trafen auf eine neue Generation junger Mitarbeiterinnen, die eine lebendige Gesprächskultur prägen und wichtige Aufgaben in den Projekten und in der Organisation übernehmen. In der Gemeindearbeit werden neue Akzente gesetzt, um die Nachhaltigkeit zu garantieren und für die Frauenarbeit hat SIEDS sich einen neuen Namen gegeben: „Gamana“ bedeutet „zielgerichtet auf dem Weg sein“. 

Projektbesuch-Indien-2019-1

Mamtha arbeitet in Anekal, einem Vorort von Bangalore. Gewaltbetroffene Frauen haben hier mit ihrer Unterstützung eine Gruppe gegründet, in der sie sich gegenseitig austauschen, beraten und unterstützen. Mamtha ermutigt die Frauen, ihre Geschichten zu erzählen. Wir nahmen an einem Treffen dieser Frauengruppe teil.

Projektbesuch-Indien-2019-2

Einzelne Frauen erzählten von ihren schweren Erfahrungen mit Gewalt. In der Gruppe können sie offen und angstfrei ihre Geschichte erzählen. Hier erleben sie Solidarität, finden Trost, Mut und nicht zuletzt eine gemeinsame Stimme, um ihre Rechte einzufordern. 

Projektbesuch-Indien-2019-3

Shantama (links) ist sehr aktiv in der Frauengruppe und hat das Treffen zusammen mit Mamtha organisiert. Falls einer Frau etwas passiert, mobilisiert die Gruppe Unterstützung für sie und vermittelt in der Familie, im Dorf und mit der Polizei. So können sie Druck ausüben auf die Behörden und Fälle von Gewalt öffentlich machen und Recht einfordern.

Projektbesuch-Indien-2019-4

Mamtha will ihr Wissen an die nächste Generation weitergeben. Manu (Mitte) arbeitet seit Anfang Jahr mit Mamtha zusammen. Sie studiert Recht an der Universität und kann von Mamtha viel lernen, etwa wie eine Beschwerde auf dem Polizeirevier eingereicht wird. Mit Christine spricht sie über die Herausforderungen ihrer Arbeit.

Projektbesuch-Indien-2019-5

Mit Shanta Bai (rechts) fuhren wir nach Kolar, einem Vorort von Bangalore, wo sie seit 26 Jahren mit Frauen arbeitet, die Gewalt in der Familie oder in der Beziehung erlebt haben. Die Frauen suchen mit Shanta’s Unterstützung einen Weg hinaus aus der Gewalt. Dabei ist die Zusammenarbeit mit der Polizei und der lokalen Regierung sehr wichtig. Dank Shanta’s langjährigem Engagement und ihrer Bekanntheit gelingt es immer häufiger, die Rechte der Frauen durchzusetzen.

Projektbesuch-Indien-2019-6

Seit diesem Jahr steht Lakshmi an ihrer Seite, die neue Ideen einbringt und der Shanta ihr grosses Wissen weitergeben kann. Lakshmi sagt, dass Shanta eine Mentorin für sie sei und sie viel von ihr lernen kann.

Projektbesuch-Indien-2019-7

Auf unserem Besuch konnten Shanta und Lakshmi ihr neues Büro einweihen und haben nun auch einen eigenen Ort, an dem sie die Frauen empfangen und beraten können. Hier stehen sie mit zwei weiteren Mitarbeiterinnen von SIEDS vor ihrem neuen Büro.

Projektbesuch in Kambodscha

Wir haben schon viel über das Engagement unseres Partnerkollektivs SIEDS berichtet: Seit der Corona Pandemie haben sie sich in Bangalore der Unterstützung von WanderarbeiterInnen angenommen, die von dieser Krise ganz besonders betroffen waren.

Projektbesuch in Kambodscha

Im Juli besuchten wir unseren Projektpartner BIPA in Mondulkiri im Osten Kambodschas. Unmittelbar nach unserer Ankunft trafen wir uns mit Neth Prak, dem Geschäftsleiter von BIPA. Als wir ihn nach der aktuellen Situation betreffend Landwegnahme durch Kautschukfirmen fragte, legte er eine weisse Serviette flach auf den Tisch und begann, darauf die wichtigsten Akteure und die aktuellen Prozesse zu skizzieren. Nach 20 Minuten war die Serviette blau bemalt und uns wurde klar, dass die indigenen Bunong-Bauernfamilien nach wie vor von allen Seiten bedrängt werden. Während in den letzten 10 Jahren die unrechtmässige Landwegnahme durch Kautschukfirmen und der damit verbundene Verlust ihrer Existenzgrundlage das Hauptproblem waren, sind es heute die Landkäufe durch private Spekulanten.

Projektbesuch-Kambodscha-2019-1

Was hier wie ein Wald aussieht, ist eine Kautschukplantage in Mondulkiri, Kambodscha. Kilometerweit fährt man hier durch Kautschukplantagen. Auf diesem Land bewirtschafteten früher die Indigenen Bunong in traditioneller Weise ihre Felder. Sie haben in den letzten 10 Jahren sehr viel Land an internationale und nationale Kautschukunternehmen verloren – unrechtmässig und mit fatalen Folgen für ihre Gemeinschaft.

Projektbesuch-Kambodscha-2019-2

Einige Bunong arbeiten heute für diese Firmen, um ihre Familien unterhalten zu können. Für einen geringen Lohn stehen sie um 2 Uhr früh auf, um die Bäume zu ritzen und später den Kautschuk zu gewinnen. Für die allermeisten Bunong hat der Kautschuk sehr viel Leid gebracht. Sie haben unrechtmässig ihr Land und damit ihre Existenzgrundlage verloren und die Gemeinschaft ist in grosse soziale Probleme gestürzt.

Projektbesuch-Kambodscha-2019-3

Unsere Partnerorganisation BIPA unterstützt die Bunong dabei, mit alternativen landwirtschaftlichen Methoden eine neue Existenzgrundlage zu entwickeln. Dazu gehört diversifizierter biologischer Anbau ebenso wie der Anbau von Cashcrop wie Pfeffer, Kaffee und Avocados zur Erwirtschaftung eines Einkommens.

Projektbesuch-Kambodscha-2019-4

BIPA besucht die Bauern in ihren Dörfern und auf ihren Feldern, die zum Teil weit abgelegen sind. Dort schulen sie die Bauern in den neuen Methoden und begleiten sie beim Anbau neuer Produkte.

Projektbesuch-Kambodscha-2019-5

Was hier aussieht wie die Anwendung chemischer Pestizide beim Anbau von Pfeffer, ist die Verwendung eines biologischen Flüssigdüngers, dessen Herstellung der Bauer von BIPA gelernt hat.

Projektbesuch-Kambodscha-2019-6

Mit Kuhdung und verschiedenem Grünzeugs wird auch organischer Dünger für den Pfefferanbau produziert.

Projektbesuch-Kambodscha-2019-7

Zusammen mit BIPA erarbeiten die Bunong aber auch Strategien, um weiteren Landverlust zu verhindern. BIPA hat erkannt, dass es dafür nur eine Lösung gibt: Ungenutztes Gemeinschaftsland muss so rasch als möglich landwirtschaftlich bebaut werden. Nur die Nutzung ihres Landes gibt ihnen eine Chance, sich vor dem Landraub durch Firmen und andere Spekulanten zu schützen. Hier pflanzt ein Bauer Kaffee bis an die Grenze einer grossen Kautschukplantage.

Projektbesuch-Kambodscha-2019-9

Damit die Bauern ihr Land mit entsprechenden Pflanzen bebauen können, hat BIPA eine grosse Menge an Setzlingen gezogen, welche die Bauern zu einem geringen Preis oder kostenlos beziehen können. Nur so wird die Umstellung auf die neue Landwirtschaftsform gelingen, ohne dass es zu spät ist.

Projektbesuch-Kambodscha-2019-10

Kaffee, Cashew, Avocado, Passionsfrucht, Pfeffer und verschiedene Gemüse: Insgesamt hat BIPA bereits 200’000 Setzlinge gezogen und verteilt. Es ist ein Wettlauf gegen die Zeit.

Projektbesuch-Kambodscha-2019-11

Die Bauern, die mit BIPA zusammenarbeiten, müssen sich für die Vergabe solcher Setzinge zuvor melden und sie an einem bestimmten Tag abholen.

Projektbesuch-Kambodscha-2019-12

BIPA führt ganz genau Buch darüber, wer wie viele und welche Setzlinge bestellt hat und welche er/sie nach Hause bringt.

Projektbesuch-Kambodscha-2019-14

An diesem Tag kommen Frauen und Männer, Junge und Alte auf die Farm von BIPA. Es ist ganz offensichtlich ein sehr grosser Tag für sie.

Alle helfen mit. In Anbetracht der Tatsache, dass es sich hier eigentlich um eine „Anbauschlacht“ handelt, hat uns die friedliche, gemeinschaftliche und fröhliche Stimmung am Tag der Setzlingsverteilung ganz besonders beeindruckt.

Projektbesuch-Kambodscha-2019-15

Bevor die Bauern die Setzlinge nach Hause bringen, informiert sie BIPA über die wichtigsten Dinge, die vor und nach dem Anpflanzen zu beachten sind.

Projektbesuch

Eine weitere Aktivität, die BIPA begonnen hat, ist die Honigproduktion. Die traditionelle Honiggewinnung der Bunong ist heute nicht mehr nachhaltig. Das hat BIPA erkannt und testet nun nachhaltige Formen, um diese später an die Bauern weitervermitteln zu können.

Projektbesuch-Kambodscha-2019-17

Die Bienenstöcke wurden in einem Wald nahe der Grenze zu Vietnam aufgestellt. Hier steht BIPA neben einem Krater einer Bombe, die während dem Vietnamkrieg von den USA abgeworfen wurde. Diesen Wald gilt es heute zu beschützen, jetzt aber nicht mehr vor Bomben, sondern vor der Übernahme durch grosse Firmen und Bodenspekulanten. Der Wald ist für die Bunong heilig und hat eine wichtige spirituelle Bedeutung.

Projektbesuch-Kambodscha-2019-18

Die kambodschanische Regierung hat eine Strasse bis an die vietnamesiche Grenze gebaut, um diese besser kontrollieren zu können. Eine solche Strasse öffnet natürlich auch Tür und Tor für illegales Holzfällen und für die Erschliessung neuer Flächen für den Anbau von Kautschuk. Deshalb müssen die Bunong auch hier dafür sorgen, das Land möglichst gut zu nutzen und anderen Interessenten zuvorzukommen.

Eine Bäuerin, die ein solches Stück Land zu bebauen begonnen hat, zeigt BIPA, wie sie dies tut und wie die Landsituation aktuell aussieht. Gemeinsam besprechen sie die zukünftige Strategie.

Projektbesuch-Kambodscha-2019-20

BIPA trifft sich regelmässig im Büro und hält dort mit verschiedenen Gruppen ihrer Mitglieder Sitzungen ab, um die nächsten Aktivitäten und das weiter Vorgehen zu besprechen und zu koordinieren.

Projektbesuch-Kambodscha-2019-21

Die Beteiligung der anwesenden Bauern und Bäuerinnen ist beeindruckend.

Projektbesuch-Kambodscha-2019-22

Der Wille der Bunong, ihre Eigenständigkeit zu behalten und ihre Zukunft selber bestimmen zu können, ist ungebrochen.

Projektbesuch-Kambodscha-2019-23

Neth Prak (rechts), der Geschäftsleiter von BIPA, und sein Team leisten eine grossartige und in ihrer Wichtigkeit nicht zu unterschätzende Arbeit. Wir wünschen ihnen weiterhin alles Gute!

Ein Schulgarten als Zentrum der Gemeindeentwicklung

Vor drei Jahren startete unser Projektpartner ASUD in Ng’ongo, einem Dorf im Norden Malawis, ausgehend von der Schule ein Biolandbau-Projekt. Die Ziele waren, einen biologischen Schulgarten aufzubauen, die Schulabstinenz zu verringern und den Eltern technisches Wissen über Biolandbau zu vermitteln.
Bei unserem Projektbesuch im April waren wir beeindruckt davon, was die Gemeinde in kurzer Zeit erreicht hat.

Ein Schulgarten als Zentrum der Gemeindeentwicklung

Vor drei Jahren startete unser Projektpartner ASUD in Ng’ongo, einem Dorf im Norden Malawis, ausgehend von der Schule ein Biolandbau-Projekt. Die Ziele waren, einen biologischen Schulgarten aufzubauen, die Schulabstinenz zu verringern und den Eltern technisches Wissen über Biolandbau zu vermitteln.
Bei unserem Projektbesuch im April waren wir beeindruckt davon, was die Gemeinde in kurzer Zeit erreicht hat. Sowohl die Entwicklung des Schulgartens wie auch die Umsetzung dieses Wissens in den umliegenden Dörfern sind weit fortgeschritten. Die Schulabstinenz der SchülerInnen hat klar ab- und die Leistungsfähigkeit zugenommen. Diese Erfolge sind keineswegs auf eine grosse Finanzierung zurückzuführen. Im Gegenteil: die Projektkosten, inkl. Weiterbildung, betrugen jährlich 7’000 Franken. Der Hauptgrund des Erfolgs liegt eindeutig darin, dass ASUD der Dorfgemeinde die Hauptrolle im Projekt zugestanden und nicht von oben herab Projektziele definiert hat.

Die Lehrerin Ellen Magawa erklärt den SchülerInnen die Bedeutung von Kompost für den Schulgarten.

Der Lehrer Yona Ndau führt die SchülerInnen durch den Bananengarten und spricht über die Anwendung von Kompost.

Im Permakulturgarten erklärt er den SchülerInnen die Bedeutung der Pflanzenvielfalt und geht auch auf einzelne Medizinalpflanzen ein.

Auch die Fruchtbäume – hier ein Papayabaum vor der Schule – , die letztes Jahr unter Anwendung von Kompost gepflanzt wurden, gedeihen prächtig.

Vor der Ng’ongo-Schule wurde eben gerade Gemüse und Mais geerntet und junge Fruchtbäume angepflanzt.

Witness Ngwira, links im Bild, ist Leadfarmerin. Sie hat im Schulgarten neue Biolandbautechniken erlernt und gibt das neue Wissen an die Followfarmerinnen in ihrem Club weiter. Hier sehen wir sie in ihrem eigenen Permakulturgarten.

Die Mütter, die in Clubs organisiert sind, haben kleine Gruppen mit 3 bis 4 Bäuerinnen gegründet. Diese Gruppen haben von ASUD je ein Schwein erhalten. Zwischen den einzelnen Gruppen wurden die Schweine zur Reproduktion gekreuzt, die Jungen wurden dann in der Gruppe verteilt. Heute haben alle Bäuerinnen mindestens ein Schwein und damit auch Dung zur Kompost-Herstellung.

Im Club von Witness Ngwira und ihren Followfarmerinnen herrscht gute Stimmung. Da darf auch ab und zu getanzt werden. Sie sind gut organisiert und dürfen stolz darauf sein, was sie in kurzer Zeit schon erreicht haben.

Die Kleingruppe von Witness Ngwira (Mitte), Towera Chavula (links) und Rose Mhango ist Teil des Mlokota Thupa Village Clubs. Alle Club-Mitglieder zahlen wöchentlich am Donnerstag 100 Kwachas ein (das sind ca. 15 Rappen). Das gesammelte Geld wird zum Beispiel verwendet, wenn der Club einen Veterinär für die Schweine aus der Stadt herbestellen muss.

Witness Ngwira teilt ihr Wissen rund um Gemüse- und Medizinalpflanzenanbau mit ihrer Nachbarin Rose Mhango, die in derselben Kleingruppe mitarbeitet.

In der Kleingruppe wird nicht nur gemeinsam gelernt, sondern auch gearbeitet und die Freizeit verbracht.

Die geernteten Sojabohnen werden im Hof getrocknet.

Rose Mhango bringt Feuerholz zum Kochen nach Hause.

Das Team von ASUD, unserem Projektpartner, arbeitet zurzeit an zwei Projekten. Eines davon ist das Schulgartenprojekt, das von EcoSolidar finanziert wird.

Thomas Ngwira, der Geschäftsleiter von ASUD, im Gespräch mit zwei Mitarbeitern, die für internes Monitoring & Evaluation zuständig sind.

Dorothy Chiumia ist Vorstandsmitglied von ASUD. An einer offiziellen Veranstaltung in Ng’ongo, an der das Projekt den Vertretern des Landwirtschafts- und Bildungsministeriums auf Distriktsebene vorgestellt wurde, hielt sie eine eindrückliche Rede.

An dieser Veranstaltung war auch ein nationaler TV-Kanal anwesend. Es wurde gezeigt, wie Ng’ongo einen Vergleich zwischen Maisanbau mit und Maisanbau ohne Kompost anlegte und dass die Ernte bei der Produktion mit Kompost viel höher ausfällt.

Frauen mehrerer Clubs stellen verschiedene Gerichte vor, die mit den Produkten aus dem Garten hergestellt werden können. In einem Kurs zu ausgewogener Ernährung haben sie gelernt, wie wichtig das Wissen über die Nährstoffe in den verschiedenen Lebensmitteln ist. Hier wird ein Saft vorgestellt, der unter anderem mit Frucht und Blättern von Süsskartoffeln hergestellt werden kann.

An jeder Veranstaltung sind auch Kinder präsent, die immer mitlernen.

Photoshooting im Garten von Rose Mhango.

Der Circo Fantazztico ist zurück

Der Jugendzirkus Circo Fantazztico aus Costa Rica ist auf Europatournee und kommt im August und September in die Schweiz. Mit seinem neuen Stück „Rondoland“ nimmt er das Publikum mit auf eine Reise in die Zeiten des Aufstands und der sozialen Utopien. Das Stück ist eine Würdigung der lateinamerikanischen Frauen, die in der Geschichte für ihre Rechte, soziale Gerechtigkeit und Freiheit gekämpft haben.

Der Circo Fantazztico ist zurück

Der Jugendzirkus Circo Fantazztico aus Costa Rica ist auf Europatournee und kommt im August und September in die Schweiz. Mit seinem neuen Stück „Rondoland“ nimmt er das Publikum mit auf eine Reise in die Zeiten des Aufstands und der sozialen Utopien. Das Stück ist eine Würdigung der lateinamerikanischen Frauen, die in der Geschichte für ihre Rechte, soziale Gerechtigkeit und Freiheit gekämpft haben. Gleichzeitig ist es eine Parabel der aktuellen sozialen Unzufriedenheit und der Suche nach einer neuen freien Gesellschaft.

Der Circo Fantazztico bringt sozialkritische Themen auf die Bühne ohne den Zauber der Zirkuskunst zu vernachlässigen: Bereits auf den vergangenen Tourneen konnten die jungen Artisten und Artistinnen mit ihrer schwerelosen Akrobatik, ihren ausgelassenen Tänzen und charmanter Clownerie das Publikum begeistern.

Erleben Sie den CIRCO FANTAZZTICO Live:

SA 31.8: 19 Uhr, Station Circus, Basel
SO 1.9: 16 Uhr, Station Circus, Basel
MI 4.9: 19 Uhr, Freies Gymnasium, Bern
DO 5.9: 18 Uhr, Gymnasium Lerbermatt, Bern
SA 7.9: 19 Uhr, Zirkus filacro, Uster
SO 8.9: 16 Uhr, Zirkus filacro, Uster
Die Vorführungen dauern 90 Minuten. Eintritt kostenlos, Kollekte für das Zirkusprojekt.

Ausserdem:
MO 2.9, 20 Uhr: Konzert Karol Barboza (Liveband vom Circo Fantazztico) im Garten der Brasserie Lorraine, Bern

Darum geht es:

San Isidro in Costa Rica: Hier trainieren die jungen Artisten und Artistinnen. Das Zirkusprojekt Circo Fantazztico bietet Kindern und Jugendlichen in den sozialen Randzonen der Stadt eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung und neue Perspektiven. Für viele Jugendliche ist der Zirkus die einzige Alternative zur Kriminalisierung und zur Bandenkultur auf den Strassen. Das Projekt schafft eine soziale Gemeinschaft und einen sicheren Ort, an dem die jungen Menschen ihre Freizeit auf eine sinnvolle, positive und gesunde Art verbringen können.

Gemeinsam gegen Gewalt an Frauen

SIEDS setzt sich in der Region um Bangalore für eine gewaltfreie Gesellschaft und für die Stärkung von Frauen ein. Das Kollektiv bietet Beratungen für gewaltbetroffene Frauen an, bei denen auch die Ehemänner und die Familien einbezogen werden. SIEDS führt Workshops mit Frauen zum Thema Gewalt durch. Die Frauen werden gestärkt und dazu befähigt, die verschiedenen Formen der Gewalt zu Hause und in der Gesellschaft zurückzuweisen.

Gemeinsam gegen Gewalt an Frauen

SIEDS setzt sich in der Region um Bangalore für eine gewaltfreie Gesellschaft und für die Stärkung von Frauen ein. Das Kollektiv bietet Beratungen für gewaltbetroffene Frauen an, bei denen auch die Ehemänner und die Familien einbezogen werden. SIEDS führt Workshops mit Frauen zum Thema Gewalt durch. Die Frauen werden gestärkt und dazu befähigt, die verschiedenen Formen der Gewalt zu Hause und in der Gesellschaft zurückzuweisen. Trotz der Ernsthaftigkeit des Themas wird bei diesen Anlässen auch gelacht. SIEDS bringt die Bevölkerung, verschiedene soziale Organisationen und die Behörden zusammen und bezieht sie in die Diskussion über Gewalt und Gleichberechtigung mit ein. So soll die Veränderung hin zu einer Gleichberechtigung der Frauen auf gesellschaftlicher, behördlicher und juristischer Ebene vorangetrieben werden.

Fotoreportage aus dem Projekt in Indien

SIEDS Büro

Im Büro von SIEDS herrscht immer viel Betrieb. Die Frauen und Männer, die hier arbeiten, sind sehr beschäftigt und setzen sich mit viel Energie und riesigem Engagement für die gewaltbetroffenen Frauen in Bangalore ein. Sie arbeiten mit betroffenen Frauen und ihren Familien, mit Anwälten und den Behörden zusammen.

Shanta Bai ist eine der Frauen, die schon lange bei SIEDS arbeiten, sehr viel Erfahrung und ein grosses Netzwerk in ihren Gemeinden haben. Dank ihrem unermüdlichen Einsatz konnte SIEDS schon vieles erreichen.

Shanta gibt Workshops, spricht vor Schulklassen und Studierenden, berät gewaltbetroffene Frauen und macht Öffentlichkeitsarbeit. Sie ist oft unterwegs und im Gespräch mit allen Beteiligten.

Rekha kam vor drei Jahren mit SIEDS in Kontakt, als sie selbst in einer Beziehung voller Gewalt und unter unmenschlichen Bedingungen lebte.

Seitdem hat sich viel verändert: Sie hat ihren gewalttätigen Ehemann verlassen und gibt heute als Beraterin bei SIEDS ihre Erfahrungen an Frauen in ähnlichen Situationen weiter.

Auch Mamatha Yajamman schöpft die Motivation für ihr Engagement aus einer persönlichen Erfahrung mit häuslicher Gewalt. Seit 1996 setzt sie sich bei SIEDS für die Rechte von Frauen ein.

In ihrer täglichen Arbeit betreut Mamatha einzelne Frauen, die Gewalt erleben. Sie macht nebenbei Öffentlichkeitarbeit, Sensibilisierungskampagnen und spricht öffentlich über ihre Arbeit.

An Universitäten und Schulen diskutieren junge Frauen und Männer zusammen mit SIEDS über Menschenhandel und die durch Armut hervorgerufene Gewalt unter jungen Menschen. Unter dem Einfluss jüngerer Teammitglieder von SIEDS wurden diese Themen neu aufgegriffen.

Es ist nicht selbstverständlich, dass sich junge Frauen so dezidiert äussern können und die Männer ihnen zuhören. An vielen Schulen sprechen Jungen und Mädchen gar nicht miteinander, und es dauert eine Weile, bis sie sich daran gewöhnen.

SIEDS bezieht, wann immer möglich, Behörden wie die Polizei in ihre Arbeit mit ein. Die Polizisten müssen sich an solchen Anlässen auch dem Vorwurf stellen, dass die Polizei oft ungenügend auf Hilferufe von Frauen reagiert. Bei einer öffentlichen Teilnahme an einem Anlass zum Thema Gewalt an Frauen sind sie gezwungen, Position zu beziehen.

Sehr wichtig für die Arbeit von SIEDS ist die Präsenz in der Öffentlichkeit. Wenn, wie hier, die Presse Interesse zeigt, wird die Thematik gehört und die Arbeit von SIEDS von vielen Menschen gesehen und wahrgenommen. Eine öffentliche Stellungnahme der Polizei vor der Presse erhöht den Druck auf die staatlichen Behörden, klar Position zu beziehen und Massnahmen zu ergreifen.

Projektbesuch in Malawi und Eswatini

Im April 2019 ging es für uns wieder in den Südosten Afrikas, nach Malawi und Eswatini. Hier setzen sich unsere lokalen Projektpartner für die Ernährungssicherheit von Kleinbauern und Kleinbäuerinnen mittels Biolandbau ein.

Projektbesuch in Malawi und Eswatini

Im April 2019 ging es für uns wieder in den Südosten Afrikas, nach Malawi und Eswatini. Hier setzen sich unsere lokalen Projektpartner für die Ernährungssicherheit von Kleinbauern und Kleinbäuerinnen mittels Biolandbau ein. Wir besuchten die BäuerInnen zuhause in ihren Dörfern und auf ihren Feldern. Dieser direkte und persönliche Austausch mit den Menschen an der Basis ist uns enorm wichtig, denn dadurch werden das Erreichte wie auch Probleme sichtbar. Die gemeinsam festgesetzten Zielen lassen sich so überprüfen und wir können die Arbeit unserer Partnerorganisationen messen.

In Ntonda/Malawi unterhält unser Projektpartner LOMADEF eine Demonstrations- und Versuchsfarm, wo Bauern und Bäuerinnen aus der Umgebung Trainings in modernen Biolandbaumethoden besuchen.

Zurück in ihren Dörfern teilen diese LeadfarmerInnen ihr neues Wissen mit ihren FollowfarmerInnen im Rahmen von regelmässigen Treffen auf den Feldern.

Im Sekho Village bringt LOMADEF das neue Wissen über Teresa (rechts) zu den DorfbewohnerInnen. Teresa ist eine der Leadfarmerinnen, die auf LOMADEF’s Demofarm Trainings zu Anbau- und Bewässerungstechniken, Tierhaltung und Ernährungslehre besucht hat.

Die Leadfarmerin Teresa zusammen mit ihrem Mann und den beiden Kindern. Sie haben vor knapp drei Jahren auf Biolandbaumethoden umgestellt. Durch die ertragreicheren Ernten haben sie bei sich zu Hause Ernährungssicherheit erreicht und können sogar einen Überschuss verkaufen. Mit dem Ertrag aus dem Verkauf konnten sie vor zwei Monaten mit dem Bau eines etwas grösseren Hauses beginnen. 

Singend und tanzend führte uns das Sekho Village zum Gemeinschaftsfeld, wo das Dorf zusammen mit unserer Partnerorganisation Lomadef Trainings in Kompostierung und Anbautechniken abhält. Wir waren beeindruckt vom Wissensdurst und der Freude der Teilnehmenden. 
https://www.facebook.com/183548065028571/videos/1097534163787322/

LOMADEF arbeitet in sehr abgelegenen Gebieten, wo die BäuerInnen keinen Zugang zu Beratungen über neue und alternative Landwirtschaftsmethoden und –techniken haben. Diese sind aber existentiell wichtig für sie, um aus der Abhängigkeit von Saatgutabgaben durch die Regierung und internationale Konzerne zu gelangen und um den Herausforderungen des Klimawandels gewachsen zu sein. Die Präsenz von LOMADEF hat für die BäuerInnen deshalb eine existentielle Bedeutung.

Chauchau, ein Leadfarmer in Sekho, erzählt den Anwesenden, wie sich die wirtschaftliche Situation seiner Familie in knapp drei Jahren verbessert hat, nachdem er begann auf die neuen Anbautechniken umzustellen.

Während dem Aufenthalt bei unserem Projektpartner LOMADEF in Malawi haben wir Miriam Chidothi besucht. Sie wohnt in Kakodwa, zusammen mit ihrem Mann und ihren beiden Töchtern und neben ihren Eltern und Geschwistern.

Miriam ist in ihrem Dorf eine Leadfarmerin. Auf der Demonstrationsfarm von LOMADEF hat sie verschiedene Kurse rund um Biolandbau besucht. Ihr neues Wissen gibt sie in Kakodwa an FollowerfarmerInnen weiter, die sich in einer Gruppe organisiert haben.

Sie selbst pflanzt mit ihrer Familie Mais, Süsskartoffeln, Erdnüsse und verschiedene Gemüse an.

Agnes Mapanga erntet in ihrem Permakulturgarten Spinat, Kohl und Süsskartoffeln. In Eswatini bildet unsere Partnerorganisation ACAT Kleinbäuerinnen in organischer Landwirtschaft aus, damit sie mit wenig Geld und mit lokal verfügbaren Mitteln die Ernährungssituation ihrer Familie verbessern können. Mit dem Biolandbau sind sie nicht abhängig von teuren chemischen Pestiziden, Dünger oder von Hybridsaatgut. Nicht zuletzt unterstützt der ökologische Landbau die BäuerInnen in der Anpassung an den Klimawandel. Die ausgebildeten Frauen verbreiten das erlangte Wissen in ihren Dörfern langfristig weiter.

Margaret Sibandze und ihr Mann zeigen stolz, wie gross ihre Kürbisse gworden sind. Vor zwei Jahren ist sie durch das Projekt auf Permakultur umgestiegen. Am Anfang brauche es mehr Arbeit, dann weniger. Die Nachbarn interessieren sich für ihren Garten und Margaret gibt ihnen ihr Wissen gerne weiter.

Coco Sibandze ist überzeugte Bio-Bäuerin und sagt, sie habe schon mehrere Nachbarn motiviert mitzumachen: «I am a community motivator».

Agnes freut sich über ihre gute Ernte. Sie ist die einzige in ihrem Haushalt von 5 Personen, die den Garten bewirtschaftet.

Einladung zur Generalversammlung

Nach der Generalversammlung zeigen wir auf Leinwand Fotografien und einen Kurzfilm aus unseren beiden Projekten in Kambodscha und erzählen von unserem Projektbesuch vor Ort im Oktober 2018. Die Präsentation vermittelt einen aktuellen Einblick in beide Projekte. Im Osten Kambodschas bietet der Biolandbau den von Land-Grabbing betroffenen indigenen Kleinbauern und -bäuerinnen eine alternative Lebensgrundlage.

Einladung zur Generalversammlung

Die Generalversammlung findet statt am:

Montag, 6. Mai 2019, 20.00 Uhr
Im Bahnhofbuffet Zürich
Au Premier, Salon Rudolf

Traktanden

  • Protokoll der GV 2018
  • Abnahme Leistungsbericht, Jahresrechnung und Revisionsstellenbericht 2018
  • Wahlen: Vorstand und Revisionsstelle
  • Festsetzung des Mitgliederbeitrages
  • Projekte: aktueller Stand und Strategie
  • Varia

Anträge und Kandidaturen müssen bis vier Wochen vor der GV eingereicht werden. Mitglieder haben an der GV Stimmrecht, es sind aber alle Spender und Spenderinnen herzlich dazu eingeladen.

Foto- und Filmpräsentation Kambodscha

Nach der Generalversammlung zeigen wir auf Leinwand Fotografien und einen Kurzfilm aus unseren beiden Projekten in Kambodscha und erzählen von unserem Projektbesuch vor Ort im Oktober 2018. Die Präsentation vermittelt einen aktuellen Einblick in beide Projekte. Im Osten Kambodschas bietet der Biolandbau den von Land-Grabbing betroffenen indigenen Kleinbauern und -bäuerinnen eine alternative Lebensgrundlage. In Kampong Cham erhalten Kinder und Jugendliche in Not die Chance auf Schulbildung und eine Ausbildung. 2018 wurde dort das Sozialunternehmen „Hanchey Bamboo Resort“ eröffnet, welches zusätzliche Ausbildungsplätze in Hotellerie und Gastronomie für Jugendliche bietet.

Zum Projekt mit indigenen Kleinbauern und Kleinbäuerinnen in Kambodscha

Zum Projekt Bildung für Kinder und Jugendliche in Not